VFnS I – Tag 6: Marina di Miturno – Pastorano

Kilometer/Schritte heute: 51,9 / 76410
Kilometer/Schritte VFnS I: 268,5 / 389901
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 268,5 / 389901
Wetter: bewölkt/sonnig 18C°
Unterkunft: Hotel del Sole 50,00€ mF

Wieder einmal geschafft, und zwar im doppelten Sinn! Ich stand vor der Wahl 39km auf der SS Cassia zu gehen oder 51,9km meiner Originalroute von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu folgen. Ich entschied mich für leere Landstrassen, Feldwege und vor allem für Ruhe. Los ging es wieder um 06:00 Uhr (vor der heutigen Zeitumstellung 05:00 Uhr) und fand nach einer guten dreiviertel Stunde eine Bar um zu Frühstücken. Ich ging dann den ganzen Tag auf fast endlosen Landstrassen, auf durch Erde gegrabene Wege und Feldwege. Heute habe ich Latium verlassen und bin nun endlich in Kampanien unterwegs. Waren die Tage vorher von unzähligen Olivenhainen geprägt, so waren es heute Obst- und Haselnussplantagen. Die Hunde laufen alle frei herum und machen sich bemerkbar, wenn man ihr Revier betritt. Es ist nicht lustig wenn auf einmal ein Schäferhund zähnefletschend vor dir steht, noch blöder ist es wenn sie zweit sind und dich von links und rechts bis zur Reviergrenze, und darüber hinaus, begleiten. Cool bleiben, nicht beachten und einfach weitergehen ist meine Devise und bin bis jetzt gut damit gefahren. Das Positive darin ist, dass man ca. 5 Minuten lang Adrenalin ausschüttet und so gut wie keine Schmerzen an den Füßen hat. Die Schmerzen waren eigentlich heute bis auf die letzten 10 Kilometer erträglich. Leider machte ich eine Pause zuviel und konnte danach fast nicht gehen, weil sich die hintere Oberschenkelmuskulatur verkrampfte und an den Füßen spürten ich jedes auch noch so kleines Steinchen. Ich schaffte es aber trotzdem irgendwie und erreichte mein Hotel um Punkt 19:33 Uhr. Nach dem Duschen brauchte ich erst mal 2 Stunden Erholung um überhaupt wieder mit den Füßen auftreten zu können. Aber keine Sorge, bis morgen in der Früh ist wieder alles in Ordnung und Morgen steht mir nur eine sehr kurze Etappe bevor.

[sgpx gpx=“/wp-content/uploads/gpx/VFnSI_06.gpx“]

VFnS I – Tag 5: Fondi – Marina di Miturno

Kilometer/Schritte heute: 45,4 / 65679
Kilometer/Schritte VFnS I: 216,6 / 313491
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 216,6 / 313491
Wetter: sonnig 18C°
Unterkunft: Albergo Teatro Romano 55,00€ mF

Um die gleiche Zeit wie gestern zog ich auch heute los. Nur, dass es gleich neben Hotel eine Bar gab, wo ich frühstücken konnte. Vom restlichen Tag gibt es leider relativ wenig zu berichten. Ich ging wieder mal ein Teilstück von ca. 5 Kilometer auf der Via Cassia Antica und ca. 3 Kilometer am Sandstrand entlang. Die S(trada)S(tatale)7/Via Cassia und ich werden langsam Freunde, bin ich doch sehr viel Kilometer auf ihr unterwegs. Heute waren es ca. 30 Kilometer. Das heutige Wetter war ein Traum. Den ganzen Tag Sonne und bis zu 19C. Konnte ich gestern noch Sonnenstich verhindern, indem ich mir aus einem Handtuch im MYOG-Style ein Durag bastelte, so bekam ich heute einen Sonnenbrand. Keine Panik an die, welche jetzt mit mir mitleiden (Familie): Eine Kappe habe ich mir gestern Abend besorgt und heute am späten Nachmittag eine Sonnencreme mit LSF30. Um 17:30 Uhr erreichte ich mein Hotel, wusch Wäsche, duschte und machte mich zur gegenüberliegenden Ausgrabungstätte auf, die ich heute noch unbedingt sehen wollte. Ich marschierte einfach hinein und wurde sofort von 2 Wärtern zurückgepfiffen. Ich sollte mir ein Ticket kaufen! Nachdem ich jedoch kein Geld mithatte und es bereits dämmerte, versuchte ich mit den Wärtern verhandeln. Keine Chance, mir wurde der Einlass verwehrt! Zu meinen Fotos kam ich aber trotzdem. Ich umging das Gelände und hatte durch den Zaun freie Sicht auf das antike Minturnae. Morgen wird es für mich ziemlich anstrengend. Erstens durch die Zeitumstellung, also um 04:30 Uhr aufstehen und zweitens steht morgen mein obligater 50+ Kilometer Marsch auf dem Plan.

[sgpx gpx=“/wp-content/uploads/gpx/VFnSI_05.gpx“]

VFnS I – Tag 4: Fossanova – Fondi

Kilometer/Schritte heute: 43,4 / 63605
Kilometer/Schritte VFnS I: 171,2 / 247812
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 171,2 / 247812
Wetter: sonnig 18C°
Unterkunft: Hotel del Conte 49,00€ mF

Los ging es heute bereits um 06:00 Uhr. Ich habe damit eigentlich die besten Erfahrungen gemacht, da ichfrüher bei meiner Unterkunft bin und daher mehr Zeit zum regenerieren habe. Ich ging am Morgen wieder am Wiesendamm vom gestrigen Fluss und fand nach 2 Stunden dann endlich eine Bar, wo ich zahlreiche Kalorien in Form von Cornettos zu mir nahm. Es folgt ein relativ langweiliger Teil auf einer Nebenstrasse bei der ich wieder einmal einen Berg, dieses Mal jedoch im Tal, umrundete. Gegen 11:00 Uhr erreichte ich dann Terracina, eine Stadt welche schon seit 329 B.C. besteht. Davon zeugen auch die zahlreichen altertümlichen Überreste, welche teilweise in Gärten von Privatgrundstücken stehen. Ab Terracina galt es einige Höhenmeter zu absolvieren, jedoch wurde ich dadurch mit einem Blick auf das Meer belohnt und machte auch gleich am Höhenweg meine Mittagspause. Danach sollte ich über einen Steig zum Lago di Fondi, ich fand jedoch zuerst den Zustieg nicht. Nach längerer Suche konnte ich jedoch eine Markierung entdecken, der ich dann folgte. Kein Wunder, dass ich den Steig zuerst nicht fand, war doch alles von hohen Gräsern überwachsen, welche den Weg beinahe komplett verdeckten. Nach einiger Zeit wurde der Bewuchs weniger und ich kam recht passabel voran. Ich hörte in der Ferne Kuhglocken läuten, jedoch stellte sich, als ich näher kam, heraus, dass dies Pferde waren. Einige liefen sofort davon, andere jedoch versperrten mir direkt den Weg und konnten erst mit sanftem Trekkingstockeinsatz zur Seite bewegt werden. Nachdem ich den Steig endlich geschafft hatte ging es wieder ins Tal auf eine Bundesstrasse, der ich 15 Kilometer folgen musste. Donnergrollen aus der Richtung meines Etappenzieles liessen mich ein wenig nervös werden. Fast hätte ich es auch geschafft, jedoch 4 Kilometer vorm Ziel öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete in Strömen. Zum Glück konnte ich wenigstens unter einem Carport meine Regenkleidung anziehen und erreichte nach einer guten Stunde später dann endlich gegen 17:00 Uhr mein Hotel.

[sgpx gpx=“/wp-content/uploads/gpx/VFnSI_04.gpx“]

VFnS I – Tag 3: Norma – Fossanova

Kilometer/Schritte heute: 43,8 / 64094
Kilometer/Schritte VFnS I: 127,8 / 184207
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 127,8 / 184207
Wetter: sonnig/bewölkt/leichter Regen 17C°
Unterkunft: Locanda Borgo Antico 45,00€ oF

Bei Sonnenschein mit 13C zog ich heute früh los und musste über einen Geröllweg, umsäumt von grossen Kakteen, hinabsteigen. Nach kurzem Aufenthalt in der Ebene ging es wieder aufwärts nach Sermoneta, einem guterhaltenen mittelalterlichen Dorf mit einer imposanten Festung. Es ging jedoch noch weiter hoch auf eine Art Hochebene. Dort begann es dann plötzlich leicht zu regnen. Meine Regenbekleidung war jedoch schnell angezogen und so blieb ich komplett trocken. Ich war froh, dass trotz des gestrigen schlechten Wetters, ich weitgehend von Schlamm und Matsch verschont blieb und dachte mit Grauen an die Schlammschlacht in Frankreich. Und genau in diesem Augenblick sah ich nach einer Kurve eine fast endlosen, schlammigen Weg auf dem ich danach mehr im zickzack als geradeaus unterwegs war. Aber auch das ging vorbei und ich erreichte den Ort Sezze, wo ich auf einer Parkbank vor einer Kirche meine Mittagspause absolvierte. Danach war ich eigentlich fast nur auf Landstrassen unterwegs. Meine Füsse schmerzten extrem und ich legte jede Stunde eine kleine Pause ein. Auch die letzten 5 Kilometer auf einem Wiesendamm eines Flusses konnten die Schmerzen nicht lindern. Ich biss, wie schon so oft, die Zähne zusammen, schimpfte vor mich hin, überprüfte alle hundert Meter das Navi auf Distanz bis zum Ziel und stand auf einmal 500 Meter bis zu meinem Tagesziel vor einer überfluteten Unterführung einer Bahntrasse. Ich suchte den Bahndamm nach einem Schlupfloch ab, jedoch fand ich nur breite Dornensträucher, welche ein Durchkommen unmöglich machten. Ein Umgehen war auch nicht möglich, ausser die 5 Kilometer am Bahndamm bis zur Abzweigung zurückzugehen und auf einer Landstrasse wieder 5 Kilometer Richtung Fossanova. 10 Kilometer mehr? Heute für mich unmöglich. So zog ich also meine Schuhe samt Socken aus, watete durch die ca. 30cm tiefe Schlammbrühe und erreichte so nach einigen Minuten endlich meine Unterkunft.

[sgpx gpx=“/wp-content/uploads/gpx/VFnSI_03.gpx“]

VFnS I – Tag 2: Nemi – Norma

Kilometer/Schritte heute: 46,1 / 67235
Kilometer/Schritte VFnS I: 84,0 / 120113
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 84,0 / 120113
Wetter: Regenschauer (41,9mm)/stürmisch 12C°
Unterkunft: Hotel Villa del Cardinale 50,00€ mF

Es gibt Tage an denen man eigentlich im Bett liegen bleib sollte und so einer war Heute! Schon klar, dass ich mich im vorhinein über das Wetter schlau mache, jedoch sollte der heutige Tag bisher alle Regentage auf meinen Reisen derart in den Schatten stellen. Nach dem Frühstück war ich erstmal mit dem Anlegen meiner Regenbekleidung beschäftigt. Ultraleichtes Material, weil man will ja nicht zu viel an Gewicht mitschleppen, bestehend aus Regenhose und Regenjacke. Von einem Regenponcho habe ich mich schon längst verabschiedet, da dieser einfach zu schwer ist, man darunter extrem schwitzt sowie dieser bei starkem Wind ziemlich ungeeignet ist. Gut eingepackt startete ich in den Morgenverkehr auf der Bundesstrasse. War es gestern schon sehr gefährlich, so erlebte ich heute eine Steigerung. Nicht einmal musste ich zu meiner eigenen Sicherheit auf die Seite springen. Nach gut 2 Stunden erreichte ich dann Velletri, machte mich dort sofort auf die Suche nach einem Supermarkt und kaufte Lebensmittel für 6 Mahlzeiten sowie 2,5 Liter an Getränken ein. Regenpausen gab es dahin nur minutenweise und es sollte auch den kompletten heutigen Tag fast vollständig durchregnen, sowie in der zweiten Tageshälfte zusätzlich sehr starken Wind geben. Fast 75% der heutigen Strecke verbrachte ich auf Asphalt und war sehr froh, da ich im Gelände heute nur Probleme hatte. Eine am Navi angegebene Passage durch einen Naturzaun aus Dornenhecken war nicht mehr vorhanden bzw. wieder zugewachsen und so musste ich fast einen halben Kilometer entlang der Hecke absuchen, bis ich endlich einen Durchgang fand. Dahinter warteten bereits drei Hirtenhunde einer Schafherde auf mich, und geleiteten mich eher unfreundlich an die Grundstücksgrenze. Nach einiger Zeit sollte ich über ein Bächlein rüber, was aber unmöglich war, da dieses zu einem reisenden Fluss angewachsen war und so musste ich wieder bis zu einer Weggabelung zurückgehen und eine Alternativroute suchen. Pause hatte ich bis 14:00 Uhr überhaupt keine, da ich keinen trockenen Unterstand fand. Erst in einer Kleinstadt hatte ich bei einem geschlossenen Geschäft auf der überdachten Eingangsterrasse Glück. Dies sollte jedoch heute auch meine einzige Pause bis zum Etappenziel bleiben. Am Nachmittag musste noch 2 Berge jeweils zur Hälfte umrunden und kam zusätzlich noch auf 1400 Höhenmeter bergauf. Leider bei extremen Gegenwind und mir kam es teilweise vor, dass ich einfach nicht von der Stelle kam. Total erschöpft erreichte ich letztendlich gegen 18:30 Uhr mein Hotel ist und gönnte mir eine sehr, sehr lange Dusche. Von meiner Ausrüstung war ich heute total begeistert. Bei fast 11 Stunden intensivem Regen hielten die Regenjacke, die Regenhosen und meine neuen Schuhe (!) absolut dicht.

[sgpx gpx=“/wp-content/uploads/gpx/VFnSI_02.gpx“]