Rom-Salerno – Tag 8: Pompeji

Kilometer heute: 0
Kilometer gesamt: 293,50
Wetter: leicht bewölkt 27C°
Unterkunft: Hotel Santa Caterina 63.00€

Heute wurde zum ersten Mal in meiner Weitwander-Karriere eine „Zero-Day“, als ein Erholungstag eingelegt. Diesen nutzte ich, natürlich vorab geplant, zur Besichtigung der Ausgrabungstätte des antiken Pompeji.
Eine Beschreibung darüber findet ihr unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Pompeji

Rom-Salerno – Tag 7: Neapel-Pompei

Kilometer heute: 33,10
Kilometer gesamt: 293,50
Höhenmeter bergauf: 1821m
Wetter: bewölkt/Regen/sonnig 28C°
Unterkunft: Hotel Santa Caterina 63.00€

Der Vesuv war immer ein großes Ziel von mir, endlich konnte ich ihn besteigen und umrunden. Dachte ich zumindest. Leider wurde mir ein Strich durch Rechnung gemacht.

Neapel verliess ich um 06:00 Uhr morgens. Dass diese Stadt vermutlich nie schläft, konnte man am emsigen Treiben der Bewohner beobachten. Ich habe noch nie eine Stadt erlebt in der es um diese Uhrzeit zugeht, als mancherorts den kompletten ganzen Tag.

Ich mußte ca. 2,5 Stunden durch die Stadt und Vororte gehen und begann um 09:30 Uhr mit dem Aufstieg. Auf einen einst sehr schönen, aber derzeit (gesperrten?) verlassenen Pfad kämpfte ich mich den Berg hinauf. Der Pfad war teilweise total verwachsen und nur mit größter Anstrengung zu begehen. Das Wetter hatte für eine Stunde kein Mitleid mit mir und es fing heftigst zu regnen an. Auf Regenbekleidung verzichtete ich, weil die wäre genauso wie meine Arme und Beine von den Dornenzweigen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden.

Leider verpasste ich eine Abzweigung auf meinem Pfad und ging in die komplett falsche Richtung. Da der Pfad aber ziemlich gut zu begehen war, dachte ich, dass ich richtig sei und schaute viel zu spät auf das GPS. Ich war auf dem zweiten Berg, den Monte Somma unterwegs und nutzte den Fehler jedoch, indem ich ein paar tolle Fotos von der Westseite des Vesuv schoss. Auch muss ich gestehen, dass die Gratroute ziemlich schön zu begehen war und ich hoffte, dass ich, wie laut Kartenmaterial angegeben, auf der anderen Seite absteigen und auf meine ursprünglichen Route stoßen konnte. Leider war dieser Pfad gar nicht mehr vorhanden und so mußte ich absteigen und außen rund um den Berg gehen, um wieder auf meine richtige Abzweigung zu stoßen.

Um exakt 16:00 Uhr war ich dort, wo ich um 11:00 den Weg verpasst hatte und gab ordentlich Gas. So traf ich dann um 17:00 Uhr bei der Information ein, wo mir nach Kauf eines 10€ teuren Tickets mitgeteilt wurde, dass ich schnell zum Tor laufen sollte, weil dieses in 2 Minuten zusperrt. Eigentlich wollte ich noch nach dem anstrengenden Anstieg eine kleine Pause machen, aber so hetzte ich im Sprint zum 500 Meter enfernten Tor. Dort bekam ich die Order, dass ich um exakt 18:00 Uhr wieder zu erscheinen habe, weil zugesperrt wird. Meinen Einwand, dass ich den Krater umrunden und auf der anderen Seite absteigen und weiter nach Pompei wollte, wurde mir aufs heftigste mit Strafandrohung verboten, da ich dazu keine Genehmigung vorweisen konnte und das sowieso im Nationalpark Vesuv generell verboten sei.

So blieb mir also nichts anderes übrig, wieder auf meine Pause zu verzichten und die Kraterbesichtigung  innerhalb einer Stunde zu erledigen. Geschafft habe ich es übrigens in 45 Minuten. Unten angekommen wurde mir bereits freundlicherweise vom Nationalpark ein Bustaxi organisiert, welches mich zum nächsten Bahnhof brachte, wo ich dann mit dem Zug nach Pompei weiterfuhr.

In Pompei werde ich zwei Nächte verbringen, da ich morgen einen „Zero-Day“ einlegen werden, um die Ausgrabungstätte des antiken Pompeji zu besichtigen.

 

Rom-Salerno – Tag 6: Aversa-Neapel

Kilometer heute: 19,80
Kilometer gesamt: 260,40
Wetter: leicht bewölkt 27C°
Unterkunft: Hotel Colombo 42,57€

Heute war es richtig angenehm, da ich mal länger schlafen (bis 06:30 Uhr) und später los gehen (07:15 Uhr) konnte. Aufgrund der Nähe zu Neapel, mußte ich heute durch komplett verbautes Gebiet marschieren. Schön war es nicht, dafür aber relativ kurz.

Auf einer viel befahrenen Straße ohne Gehsteig ging es die ersten rund 15 Kilometer vollkonzentriert Richtung Neapel. Immer darauf vorbereitet einen Hechtsprung auf die Seite zu machen, falls man übersehen wird. Es ging aber alles gut, da ich dabei ja bereits schon eine gewisse Routine vorweisen kann und auf Italiens Straßen schon viel schlimmere Situationen erlebt habe.

Danach ging es durch den Parco di Capodimonte, der grünen Lunge von Neapel. Ein Park oberhalb der Stadt, wo sich Alt und Jung zum joggen oder spazieren trifft. Anschließend musste ich durch ein Gewirr aus engen Gassen in den Stadtkern und traf genau zur Mittagszeit bei der Pizzeria da Michele ein.

Da die Pizzeria ein absolutes „to do“ ist, war ich auf eine längere Wartezeit vorbereitet. Ich hatte jedoch Glück und bekam sofort einen freien Platz. Natürlich sollte es eine Pizza Margherita sein, da diese ja in Neapel erfunden wurde. Die Erwartungshaltung war jetzt nicht die größte, da der Preis (4,00€!!!) und das Interieur jetzt nicht das über drüber versprachen, allerdings wird genau diese Pizza im Internet und Reiseführern als weltbeste Pizza hoch gelobt. Und ja sie war es auch für mich!

Nach dem Essen checkte ich im Hotel ein, duschte mich und zog gleich los um ein wenig die Stadt zu erkunden. Neapel ist zwar nett, aber sicher nicht meine Stadt. Sehenswürdigkeiten naja, viel Lärm, viel Hektik, und viel grimmige Blicke. Ich bin froh wenn ich morgen früh aus der Stadt wieder raus kann um den Vesuv zu besteigen.

Rom-Salerno – Tag 5: Casanova-Aversa

Kilometer heute: 45,50
Kilometer gesamt: 240,60
Wetter: sonnig/bewölkt 29C°
Unterkunft: Hotel Max 50,00€

So perfekt wie heute sollte es eigentlich jeden Tag sein!
Ich bin wieder zeitig um 05:00 Uhr aufgebrochen, da es, wie schon die letzten Tage, ziemlich heiß werden sollte. Frühstücken konnte ich bereits nach einer halben Stunde. Eine Bar die bereits um 05.30 Uhr geöffnet hat, wo gibt es das sonst noch, außer in Italien? Einen Cappuccino und zwei Cornetti später machte ich mich bestens gelaunt auf den restlichen Weg.

Heute lagen viele Dörfer an der Strecke, die ca. alle 5-10 Kilometer voneinander entfernt waren. Leider war die Landschaft ziemlich monoton (Ackerbau), aber das störte mich überhaupt nicht. Was anderes hingegen schon: Da ich bereits in Kampanien unterwegs bin, kann das nur eines bedeuten, nämlich Müll, Müll und nochmal Müll! Ich kann es gar nicht sagen wie wütend es mich jedes mal macht, wenn ich an den Müllbergen am Wegesrand vorbeimarschieren muss!

Die letzten 13 Kilometer ging ich bereits durch die Vororte von Aversa und war ein wenig verwundert, dass die Häuser dort manchen Festungen glichen. Gartenmauern bzw. Gartenzäune unter vier Meter (!) sind dort wirklich eine Seltenheit. Auch waren sämtliche Fenster vergittert. Ich denke mir einfach mal meinen Teil dazu. Wer solche Sicherheitsmaßnahmen ergreift, fürchtet sich vor was oder will was verstecken.

Die Kilometerleistung war heute wirklich angenehm, ich hätte sogar noch viel weiter gehen können, da ich wieder eine Eigenschaft errungen habe, wegen der ich die Weitwanderungen unter anderem mache. Ich kann die (Fuß-)Schmerzen mental komplett ausblenden. Es schmerzt zwar, aber es stört mich überhaupt nicht mehr.  Meistens dauert es 2-3 Tage bis ich wieder im Kopf komplett frei bin, dieses Mal war es leider erst am fünften Tag soweit. Es scheint sich einiges aufgestaut zu haben, aber jetzt macht definitv wirklich Spaß.

Rom-Salerno – Tag 4: Esperia-Casanova

Kilometer heute: 51,70
Kilometer gesamt: 195,10
Wetter: sonnig/bewölkt 30C°
Unterkunft: Masseria Camperti 58,80€

04:30 Tagwache, 05:00 Uhr Abmarsch!
Ich wollte dem heißen Wetter zuvorkommen und bin daher eine Stunde früher losmarschiert. Außerdem mußte ich heute wieder über 50 Kilometer absolvieren! Mit der Stirnlampe am Kopf durfte ich gleich als Morgensport einen Pass hochsteigen. Ständig reflektierten Augenpaare im Schein der Stirnlampe und einige verfolgten mich sogar. Wie sich aber herausstellte handelte es sich hier nur um Katzen.

Am Pass angekommen konnte ich wieder die Stirnlampe abnehmen, da es bereits dämmerte. Nach dem Abstieg und durchqueren eines kleinen Ortes konnte ich nach 3 Stunden gehen endlich in einer Bar frühstücken und mich auch gleich mit zusätzlichen Getränken eindecken.

Das was gestern mein größtes Problem war, war heute komplett anders. Sobald meine Getränke zu Ende gingen, fand ich sofort wieder eine Möglichkeit zum Nachschub. Mittlerweile muss ich aber isotonische Getränke zu mir nehmen, da ich durch das Schwitzen schon sehr viele Mineralstoffe und Salz abgebaut habe.

Heiß war es heute auch und ich war froh, als sich gegen 17:00 Uhr Wolken vor die Sonne schoben und eine leichte Brise für Abkühlung sorgte.

Die knapp 52 Kilometer habe ich heute wieder komplett alleine geschafft. Allerdings merke ich, dass meine Kräfte bzw. das Tempo ziemlich nachlassen. Drei mal über 50 Kilometer in vier Tagen, das ist auch für mich viel. Noch dazu wo mir eine komplette Vorbereitung bzw. Training fehlt. Keine Sorge, ich schaffe eh alles, auch 60, 80 oder 110 Kilometer. Nur soll es noch Spaß machen und nicht nur zu Qual werden. Ebenfalls möchte ich an meinen Schuhmaterial einiges ändern. Ich habe mich sehr lange gegen stark gedämpfte Schuhe gewehrt, aber ich werde sie jetzt trotzdem mal ausprobieren.