VF VI – Tag 5: Semoutiers – Saint Geosmes

Kilometer heute: 40,3
Kilometer VF VI: 190,8
Kilometer VF gesamt: 1877,2
Wetter: sonnig 26C°
Unterkunft: Jum´ Hotel 61,80€ mF

Los ging es heute um 07:15 Uhr. Die Füße und der Körper erholen sich ziemlich gut über Nacht und so kann ich vormittags so richtig Gas geben. Bis auf eine halbe Stunde im Wald, musste ich den kompletten heutigen Tag auf Nebenstraßen in der prallen Sonne absolvieren. So gescheit wie ich bin habe ich mich natürlich nicht eingeschmiert und so war es natürlich klar, dass ich einen ordentlichen Sonnenbrand an den Oberarmen bekam. Meine Mittagspause absolvierte ich heute um eine halbe Stunde früher, da ich bei einer Art Brunnen vorbeikam in dessen Wasserablauf ich meine Füßen zum kühlen stellen konnte. Danach, beim weitergehen war es nur noch brutal heiß und meine Trinkvoräte neigten sich dem Ende zu. Zu meinem Glück war am Weg jedoch ein Brunnentrog mit Frischwasser in dem ich sofort meinen Kopf untertauchte und danach geschätzte 2 Liter Wasser trank. Der Brunnen war genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn nach einigen Minuten Gehen konnte ich bereits in der Ferne die Stadt Langres ausmachen, welche auf einen kleinen Berg liegt. Mit letzter Kraft und bereits brennenden Fußsohlen schleppte ich mich die Anhöhe hinauf. Oben angekommen entdeckte ich sofort einen kleinen Supermarkt wo ich mich mit insgesamt 5,5 Liter Flüssigkeit eindeckte. 1 Liter wurde dann sofort getrunken und ich bin gespannt wie weit ich mit dem Rest komme. Zum Hotel musste ich dann noch eine gute dreiviertel Stunde gehen. Ich habe mir für heute, in der Vorahnung, dass es sehr heiß wird, ein Hotel mit Pool gebucht und den konnte ich ziemlich gut gebrauchen!

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VF VI – Tag 4: Arconville – Semoutiers

Kilometer heute: 41,5
Kilometer VF VI: 150,5
Kilometer VF gesamt: 1836,9
Wetter: sonnig 25C°
Unterkunft: Bio Motel 81,80€ mF

Heute ging es sehr früh los. Nachdem ich bereits um 05:00 Uhr aufgestanden bin, war ich bereits um 06:00 Uhr abmarschbereit. Wieder einmal mit meiner Stirnlampe am Kopf schritt ich in die noch dunkle Nacht. Nachdem ich nur ein T-Shirt und die kurze Trekkinghose anhatte, war es auch ein wenig kühl. Aber das störte mich überhaupt nicht. Lästig war jedoch der Nebel, der nur eine Sichtweite von 50 Meter zuließ, sowie die Nebeltropfen, die das Licht meiner Stirnlampe reflektierten. Ich schaltete daher meine Lampe und aus und ging, mich nur an den Umrissen des Geländes orientierend weiter. Nach kurzer Zeit wurde es jedoch besser, da die Morgendämmerung eintrat und auch damit der Nebel verschwand. Nach gut eineinhalb Stunden entdeckte ich in Clairvaux ein Bar die gerade aufsperrte und ich genoss dort meinen zweiten Cafe. Nach 5 Minuten ging es weiter und ich entdeckte am Ortsende eine Alternativroute durch den Wald die mir viel Spaß machte und mich auch ziemlich voran kommen ließ. Danach hatte ich noch 10 Kilometer an einer Landstraße zu gehen und ich war dann um Punkt 12:00 Uhr nach Sage und Schreibe 28 Kilometern in Chateauvillain. Wie es der Zufall so will, wies ein Schild auf einen Supermarkt hin, der Sonntags bis 12:15 Uhr offen hatte. Ich rannte die 300m dorthin und kam gerade noch rechtzeitig um mir Wasser, Brot, Wurst und Käse zu kaufen. Den Käse sowie den Schinken, welchen ich vorgestern gekauft hatte musste ich leider entsorgen. Nach zwei Tagen ohne Kühlung sind die Sachen schlecht geworden. Ich beugte dem aber vor und kaufte ein Hartwurst die keine Kühlung benötigt sowie einen kleinen Dreierpack Camenbert. Nach der 1-stündigen Mittagspause machte ich mich zur Nachmittagsetappe auf. Da diese jedoch wieder auf einer Landstrasse verlief suchte ich mir parallel dazu im neben liegenden Wald meinen Weg. Teilweise gab es befestigte Wege und teilweise musste ich in Bear Geylls Manier mitten durch die Wildnis, was mich ein paar Striemen an Händen und Füßen kostete. Das war es mir aber allemal wert, da es im Wald schön kühl war. Auf der Strasse hätte die pralle Sonne auf mich gewartet. (Schön, dass es endlich wieder einmal warm ist nach den letzten verregneten Wochen daheim.) Gegen 17:00 Uhr erreichte ich mein Motel und verbrachte nach dem Waschen von Kleidung und Körper damit, meine endgültige Route zu planen sowie sämtliche Unterkünfte zu buchen. Ich hoffe nur, dass alles so abläuft wie ich mir das so vorstelle. In 6 Tagen, also am Samstag bin ich auf jeden Fall schlauer.

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VF VI – Tag 3: Saint Leger sous Brienne – Arconville

Kilometer heute: 41,6
Kilometer VF VI: 109,0
Kilometer VF gesamt: 1795,4
Wetter: bewölkt/sonnig 23C°
Unterkunft: B&B La Grange de Léa 55,00€ mF

Gestern Abend bin ich noch ziemlich lange über den Landkarten gesessen, da ich meine heutige Route ein wenig länger gestalten wollte. Sprich, es sollte ein 40+Tag (Km) werden.
Tagwache war um 06:15 Uhr, Frühstück um 07:00 Uhr und um 07:20 Uhr war ich wieder am Weg. Die folgenden 4 Kilometer kannte ich bereits, da ich diese ja gestern bereits zweimal gegangen war. Nach genau 4,1 Kilometer hatte ich bereits mein erstes Tief: War doch nur 100 Meter ein überdrüber Supermarkt vom gestrigen Aldi entfernt. Ich habe den am Vortag einfach nicht gesehen. Also mal tief Luft holen, feststellen, dass der Käse im Rucksack ziemlich gut riecht und weitergehen.Ich durchquerte Brienne le Chateau und zu meiner Freude ging es danach durch ein Waldgebiet weiter, allerdings nur ein paar Kilometer.Danach folgte die komplette restliche Strecke, bis auf ein kurzes Schotterwegstück zum Schluss, nur mehr Asphalt mit fast kaum begehbaren Straßenbankett. Jeder der selbst schon mal längere Strecken gegangen ist wird mir beipflichten lieber 10 Kilometer auf einen Schotterweg, als 5 Kilometer am Asphalt gehen zu wollen. Glühende Fußsohlen und krampfende Unterschenkel sind nicht lustig! Meinen Mittag verbrachte ich am Straßenrand einer fast unbefahrenen Landstrasse weil ich einfach kein Kraft hatte mir ein schöneres Platzerl zu suchen. Es gab ein krosses Landbrot mit dem herrlichen (riechenden) Weichkäse und Schinken. Leider sind keine Kühlmöglichkeiten vorhanden und ich werde mich morgen nach dem Mittagessen vom Käse trennen müssen. Derweil ist er mit dem Schinken, den ich morgen aufessen muss, in meinem Fleecepulli eingewickelt, den ich morgen unbedingt waschen muss wenn ich mich damit unter die Leute trauen will. Nach dem Essen ging es wieder auf der Strasse weiter auf einer sich verändernden Landschaft. War es vorher eher flach mit ein paar kleinen Erhebungen, so wurde es jetzt ziemlich hügelig und es kamen wieder Weinberge zum Vorschein. Nachdem es den Nachmittag sehr schwül war und ich bei den Anstiegen ziemlich ins Schwitzen kam, sah ich mich mit meinem letzten halben Liter Wasser konfrontiert, den ich mit frischem direkt von der Weinrebe gepressten Traubensaft mischte um noch zusätzliche Energie zu bekommen. Um 17:30 Uhr kam ich dann endlich bei meiner Unkunft, einem privaten Bed & Breakfast an und wurde wieder mal in einem Kinderzimmer untergebracht.

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VF VI – Tag 2: Humbauville – Saint Leger sous Brienne

Kilometer heute: 30,9
Kilometer VF VI: 67,4
Kilometer VF gesamt: 1753,8
Wetter: sonnig 25C°
Unterkunft: Hotel Air-lane 65,80€ mF

Nach einer sehr erholsamen Nacht klingelte bereits um 05:00 Uhr mein Wecker. Nach dem Morgenritual bzw. nach dem Frühstück ging es dann um 06:00 Uhr wieder los. Mit der Stirnlampe am Kopf wanderte ich in der Morgendämmerung und erlebte wieder einmal einen wunderschönen Sonnenaufgang. Meine Hauptbeschäftigung bestand heute darin von Hügelkuppe zu Hügelkuppe zu gehen, welche jeweils immer 1-2 Kilometer jedoch auf Sichtweite, auseinander lagen. Die Spannung war jedesmal groß, was nun den jetzt hinter der jeweiligen Kuppe zu sehen wäre. Zu sehen war jedoch immer nur die nächste Hügelkuppe. Dies war für mich nicht zermürbend, ganz im Gegenteil, dies war jedesmal ziemlich erheiternd für mich, da ich mir zuvor immer die unmöglichsten Sachen ausdachte, jedoch sich immer wieder das selbe Bild bot. sondern sehr erheiternd für mich. Der Vormittag verging deshalb wie im Flug und nach 25 Kilometer legte ich meine wohl verdiente Mittagspause ein. Danach war ich innerhalb von eineinhalb Stunden bei meinen vorausgebuchten Hotel, wo ich gegen 14:00 Uhr eintraf. Sobald ich jedesmal in meinem Zimmer bin, kümmere ich mich immer zuerst um meine Ausrüstung. Sprich, die Kleidung wird gewaschen und die Schuhe gereinigt. Erst danach gehe ich Duschen, relaxe, esse bzw. schreibe meinen Tagesbericht. Heute jedoch war es anders. Nachdem ich aufgrund der großen Hitze und zu wenig Flüssigkeit fast dehydriert wäre, leerte ich meinen Rucksack und machte mich zum „nächst“ gelegenen Supermarkt, welcher sich in 4 Kilometer Entfernung befand, auf. Ich möchte festhalten, dass die Infrastruktur in dieser Gegend sehr schlecht ist und man teilweise zwei Tage lang kein Geschäft zu Gesicht bekommt. Da man jedoch nicht immer Gewicht durch die Gegend schleppen möchte, beschränkt man sich eigentlich immer nur auf das Notwendigste und hofft auf eine Einkaufsmöglichkeit. Mein Rucksack war jedoch beim Retourmarsch sauschwer. Der Inhalt: 3,5 Liter Wasser, 1 Liter Cola Zero, Käse, Schinken, Brot und drei kleine Dosen Fisch. Dies wird mir das Überleben für die nächsten 2 Tage auf jedenfall sichern, jedoch ein wenig Rückenschmerzen garantieren.

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VF VI – Tag 1: Chalons en Champagne – Humbauville

Kilometer heute: 36,5
Kilometer VF VI: 36,5
Kilometer VF gesamt: 1722,9
Wetter: bewölkt/sonnig 23C°
Unterkunft: Familie Yverneau (Spende) 50,00€ mF

Die Anreise war wieder einmal perfekt organisiert. Nach einen halben Tag Arbeit fuhr ich um 14:00 Uhr von Salzburg nach München, von München um 17:30 Uhr nach Reims mit Ankunft um 04:30 Uhr und von Reims um 06:15 Uhr nach Chalons en Champagne wo ich dann um 07:00 Uhr eintraf. Nach einen kurzen Frühstück beim Bahnhof mit Cafe und Croissants machte ich mich endlich um 07:30 Uhr auf, um bereits nach 10 Minuten die nächste Bäckerei zu stürmen. Das obligate Baguette im Rucksack durfte nämlich nicht fehlen. Die Zähne putzte ich mir unterm Gehen, was einige Verwunderung bei den mir begegneten Passanten auslöste und manchen Schmunzler hervorbrachte. Nach genau 2 Stunden erreichte ich dann die „Voie Romaine“, eine geschotterte historische Römerstrasse, welche ca. 15 Kilometer schnurstracks gerade aus führte. Mein Mittagessen nahm ich im Schatten einer Brücke zu mir, da die Sonne schon ziemlich heiss runterbrannte. Danach war leider alles nur mehr eine Qual, ich mühte mich die letzten 15 Kilometer ziemlich ab. Der fehlende Schlagmangel (im Bus konnte ich nicht schlafen) machte sich jetzt sehr bemerkbar und am liebsten hätte ich im gehen geschlafen. Dazu kam noch die fehlende Ungewissheit, wo ich heute übernachten konnte, da es in diesem Gebiet nur drei Quartiere gibt bzw. sollte ich keines finden, ich gut 18 Kilometer zusätzlich zu gehen hätte. Aber ich hatte Glück, ein Geheimtipp bescherrte mir bei meinem ersten Versuch ein Kinderzimmer bei einer Landwirtschaft. Dort traf ich auf eine Pilgertruppe aus England die mit einer Kutsche und 3 Pferden unterwegs sind und im Garten campten, sowie stiessen am Abend noch drei angekündigte Radpilger dazu, welche mit der Kutschentruppe unterwegs sind. So viele Pilger habe ich in den letzten drei Jahren auf der ganzen Via Francigena nicht zu Gesicht bekommen!

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