C2C – Tag 5: Camerino-Nocera Umbra

Kilometer heute: 40,40
Kilometer gesamt: 146,10
Höhenmeter heute: +895/-852
Höhenmeter gesamt: +4369/-3522
Wetter: sonnig/bewölkt 22C°
Unterkunft: B&B A due passi dal cuore 25,00€

Es gibt Tage, die sind einfach perfekt und bleiben lange in Erinnerung. – Heute war wieder mal einer davon. Ich war heute mit sehr wenig Verpflegung unterwegs und wollte den heutigen Tag einfach auf mich zukommen lassen.
Aufgrund der längeren Etappe machte ich mich bereits um 06:00 Uhr auf den Weg um exakt 2 Stunden später, zu meiner eigentlichen Pausenzeit, eine Bar zu finden um dort mal ordentlich (italienisch) zu frühstücken. Nach einer knappen viertel Stunde unterwegs meldete sich meine heutige Unterkunft mit dem Hinweis, daß der Schlüssel bei einer bestimmten Bar abzuholen ist und mir der Weg gezeigt wird. Ein für mich ein ungewohntes und tolles Service.
Von weitem sah ich bereits ein imposantes Kerbtal durch das ich durch mußte. An der engsten Stelle war es vielleicht mal 100 Meter breit sowie ragten an den Flanken steile Felswände empor. Zu meinen Schutz mied ich den sowieso gesperrten Fußweg und nahm den Weg durch den Tunnel. Danach ging es einige Kilometer an einem Flussufer entlang und um Kräfte zu schonen pfiff ich auf die vorgegebene Route und marschierte am weichen mit Gras bewachsenen Uferdamm.
Um 11:30 Uhr kam leichtes Hungergefühl auf und schon stand ich vor einer Bar bei der ich mir zwei Tramezzini sowie reichlich Flüssigkeit genehmigte.
Nun stand ein längerer Aufstieg von knapp 600 Höhenmeter auf einer asphaltierten Straße bevor. Vom Mittagessen gestärkt und ohne irgendwelche, wie in den letzten Tagen, Wehwehchen flog ich, sogar mit Rückenwind, förmlich die Straße hinauf und überschritt dabei die Regionsgrenze nach Umbrien.
Der höchste Punkt lag bei 895m und es bot sich bereits beim Aufstieg ein atemberaubender Blick über die Landschaft. Zum krönenden Abschluss folgte kein Aufstieg zum Zielpunkt sondern endlich mal seit 5 Tagen ein Abstieg, den ich besonders genoß.

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C2C – Tag 4: San Severino-Camerino

Kilometer heute: 24,00
Kilometer gesamt: 105,70
Höhenmeter heute: +817/-567
Höhenmeter gesamt: +3474/-2670
Wetter: bewölkt 18C°
Unterkunft: Colle Ridente Residenza d´Epoca 55,00€

Es gibt doch Wanderwege in Marken! Zumindest 14 Kilometer auf denen ich heute unterwegs war. Für mich eine Wohltat, da asphaltierte Straßen für mich eine Qual sind. Lieber 2 Kilometer auf Schotterwegen als 1 Kilometer auf Asphalt!
Nachdem ich gestern keine Verpflegung mehr einkaufen konnte, ließ ich mir heute in der Früh mit dem Aufstehen mehr Zeit um noch in der Stadt einkaufen zu können. Außerhalb gibt es in dieser Region so gut wie keine Einkaufsmöglichkeiten und die Dörfer, bei denen bisher vorbeigekommen bin, sind einfach zu klein bzw. zu abgelegen für eine Bar.
Danach ging es noch einmal durch San Severino um danach ins Valle dei Grilli / Tal der Grillen abzubiegen. Nach ungefähr 6 Kilometer kam ich zur Grotte di Sant´Eustachio, welche ich natürlich sofort erkunden mußte. Mit einem mulmigen Gefühl näherte ich mich dem dunklen Loch und nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten stieg ich immer weiter in die Grotte, welche geschätzt, ca. 30 Meter tief war. Ich verbrachte dort fast eine ganze Stunde einschließlich der Erkundung der Felskirche, welche allerdings nicht begehbar ist und nur durch ein Gitter hindurch betrachtet werden kann.
Nach der willkommenen Pause ging es dann weiter und es folgten moderate 500 Höhenmeter am Stück, die schön gleichmäßig und nicht zu steil verliefen.
Für danach gibt es eigentlich nichts besonderes zu erzählen, außer, daß ich wieder durch ein Erdbebengebiet vorbeikam bei der unter anderem eine eingestürzte Kirche dabei war.

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C2C – Tag 3: Treia-San Severino

Kilometer heute: 21,00
Kilometer gesamt: 81,70
Höhenmeter heute: +676/-527
Höhenmeter gesamt: +2657/-2103
Wetter: sonnig/bewölkt 20C°
Unterkunft: Villa del Cavaliere 49,50€

Den heutigen Tag ließ ich es eher gemütlich angehen. Frühstück um 07:00 Uhr und eine halbe Stunde später Abmarsch. Der befürchtete Muskelkater blieb aus, nur beim bergab gehen jedoch spüre ich einen ziehenden Schmerz in den Schienbeinen. Ich hoffe, daß sich das normalisiert, da eine Beinhautentzündung den sofortigen Abbruch und mindestens einen Monat Schonung bedeuten würde.
Sonntags in Italien ist es immer besonders lustig. Da wird das knallbunte Trikot aus dem Schrank und das penibel geputzte Fahrrad aus der Garage geholt. Dann trifft man sich in der Gruppe zur gemeinsamen Vormittagsausfahrt, bei der viel und lautstark diskutiert wird. Für mich ist es immer ein besonderer Spaß, wenn ich es bei einem steilen Bergaufstück schaffe, mich wieder zurück zu überholen und die Radfahrer ein wenig zu demoralisieren. Natürlich brauche ich danach ein längere Verschnaufpause, aber da ist der Radler schon wieder weg und sieht es nicht.
Nach knapp drei viertel der heutigen Strecke war vor einer kleinen Siedlung auf einmal die Straße gesperrt. Ich konnte jedoch seitlich vorbei und sah das erste Mal das Ausmaß vom Erdbeben des letzten Jahres. Laut späterer Auskunft meiner Rezeptionistin wurde die Gegend von der zweiten Erdbebenwelle im Oktober teilweise ebenfalls stark getroffen und je näher ich nach San Severino kam, desto ich immer mehr beschädigte Gebäude sah ich, bzw. in San Severino sogar fast einen ganzen Straßenzug.
Mit meiner heutigen Unterkunft hatte ich ein gewaltiges Glück, da meine ursprünglich gebuchte Unterkunft kurzfristig absagen mußte, mir jedoch zum selben Preis ein Ersatzquartier mit viel besserer Ausstattung und Komfort besorgte.

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C2C – Tag 2: Osimo-Treia

Kilometer heute: 40,75
Kilometer gesamt: 60,70
Höhenmeter heute: +959/-811
Höhenmeter gesamt: +1981/-1576
Wetter: sonnig/bewölkt 24C°
Unterkunft: Hotel Grimaldi 49,00€

Da ich heute eine 40 Kilometer Etappe vor mit hatte, begann ich den Tag bereits um 06:00 Uhr. Mein typisches italienisches Frühstück fiel aus, da keine Bar am Weg lag. Für so etwas bin ich jedoch ich immer mit energiereichen Frühstück-Snacks ausgerüstet. Nur auf einen Café mußte ich leider verzichten. Nach Sonnenaufgang kam ich an eine Furt, die ich mit angezogenen Schuhen, auf Zehenspitzen, durchqueren konnte ohne Nass zu werden. Der Ein- und der Ausstieg waren aber derart schlammig, daß mir der Schlamm fast in meine Mid-Cut Wanderschuhe oben rein lief. Die erste Reinigung erfolgt direkt im Fluß und nach dem Ausstieg mußte eine, vom Morgentau, naße Wiese herhalten. Zwar hatte ich heute etwas wenig an Höhenmeter, jedoch machen die mir zur Zeit noch ziemlich zu schaffen, da diese teilweise extrem steil sind. Ach hätte ich doch ein wenig trainiert. Egal, wenn ich mit dem Coast to Coast fertig bin, habe ich wieder meine alte Form. Zumindest halt für ein paar Wochen. Trotz der Anstrengungen werde ich jedoch von der wunderschönen Landschaft entschädigt und auch die notwendige Getränkeversorgung funktioniert einwandfrei. Highlight des heutigen Tages war ein Schuss aus der Schrottflinte in meine Richtung, bzw. in die Luft über mir. Es dürfte allerdings nicht so schlimm gewesen sein, da der Jäger keine Anstalten zu irgendeinen Kommentar machte und grußlos an mir vorbei ging. Treia erreichte ich heute um 18:00 Uhr. Der Tag hatte seinen Spuren hinterlassen. Füße, Beine und Rücken waren ziemlich lädiert, was mich aber nicht abhielt mich nach einer langen und heißen Dusche auf meinen obligatorischen Stadtrundgang zu machen.

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C2C – Tag 1: Portonovo-Osimo

Kilometer heute: 19,75
Kilometer gesamt: 19,75
Höhenmeter heute: +1022/-765
Höhenmeter gesamt: +1022/-765
Wetter: sonnig/bewölkt 23C°
Unterkunft: Casa Casoni 50,00€

Endlich wieder unterwegs! Nach fast 3 Monaten Full-Time-Job mit Wochenenden durcharbeiten habe ich es endlich geschafft mich „frei zu spielen“ um ganze 15 Tage unterwegs zu sein. Noch dazu auf meinem ersten Thru-Hike. Zwar nur etwa 400 Kilometer „kurz“ aber immerhin. Zum trainieren bin ich leider nicht gekommen und das werde ich vermutlich auch ordentlich spüren, da einiges an Höhenmetern auf mich zukommen wird.
Los ging es gestern um 22:00 Uhr mit dem Nachtzug von Salzburg nach Bologna und von dort mit einem Regionalzug weiter nach Ancona. In Ancona mußte ich mir dann ein Taxi nach Portonovo nehmen, da außerhalb der Badesaison dort keine Autobusse hinfahren. Da ich mit der Buchung vom Nachtzug viel zu spät dran war, gab es keine Schlafmöglichkeit und ich mußte mit einem Sitzplatz vorlieb nehmen. Sprich, ich bin bereits seit knapp 40 Stunden ohne Schlaf!
Um 10.30 Uhr konnte ich dann endlich meine Reise vom Adriatischen zum Tyrrhenischen Meer beginnen. Heute mit leider viel zu viel Asphaltanteil, aber das soll auf jeden Fall noch besser werden. Da ich schon im Vorfeld wußte, daß ich auf meiner gesamten Reise immer wieder durch Ortschaften muß, die auf einen Hügel liegen, nahm ich Challenge von 3 Ortschaften locker auf.
Highlight war sicher ein fast Zusammentreffen mit einem Wildschwein, daß ich leider nicht sehen, sondern nur durchs Dickicht laut grunzen hören konnte. Bevor ich mir jedoch eine Fluchtmöglichkeit überlegen konnte, gab der Klügere nach und das Wildschwein zog von dannen.
Gegen 15:30 Uhr erreichte ich meine Unterkunft und ich machte mich nach einer heißen Duschen zu einer kleinen Stadterkundung auf.

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