VF III – Tag 5: Pontremoli – Aulla

Kilometer heute: 28,0
Kilometer VF III: 170,0
Kilometer VF gesamt: 788,7
Wetter: nieseln 8C°
Unterkunft: Albergo Pasquino 50,00€ oF

Wenigstens wird es jetzt wieder wärmer, weil Schnee möchte ich für längere Zeit nicht mehr sehen. Auch nicht daheim in Salzburg. Laut dem Rezeptionisten regnet es hier bereits seit 2 Wochen und daher war ich froh, dass mich heute nur ein leichtes Nieseln begleitete. Viel war heute leider nicht los. Die Wege abseits der Strasse sind entweder schlammig oder sie dienen zum Abtransport von Schmelz- bzw. Regenwasser. Highlight des Tages waren gleich zwei Furtüberquerungen. Einmal mit Schuhe ausziehen und mit den Badeschlapfen durchwaten und einmal mit Balanceakt auf Flusssteinen die ich aber erst selbst ins Wasser reinwerfen bzw. positionieren musste. Aulla erreichte ich gegen 15:00 und natürlich war auch gleich das erste Hotel mein. Ich muss ehrlich sagen, dass mir bei der Hotelsuch die Erfahrung aus den zwei ersten Etappen unter anderen ziemlich weiterhilft. War ich bei der ersten Etappe noch ein bis zwei Stunden auf Hotelsuche, so wird jetzt aufgrund vorheriger Recherche das Hotel direkt angesteuert.

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VF III – Tag 4: Berceto – Pontremoli

Kilometer heute: 23,0
Kilometer VF III: 142,0
Kilometer VF gesamt: 760,7
Wetter: neblig/graupeln/nieseln/regnerisch -1C° bis +2C°
Unterkunft: Hotel Napoleon 65,00€ mF

Nachdem das heutige Tagespensum eher unspektakulär gewesen wäre, habe ich mir für heute eine „Sonderprüfung“ auferlegt. Gleich nach dem Frühstück bin ich bei -1C und Nebel bei einer Sichtweite von unter 30 Meter losgegangen. Eigentlich hätte ich heute den ganzen Tag auf der Strasse verbracht, jedoch entdeckte ich beim Kartenstudium am Vorabend eine Wegvariante über den Monte Valoria mit einer Höhe von 1246 Metern. Nur Verrückte wählen zu dieser Zeit und unter diesen Bedingungen diese Variante, weil die Strecke aufgrund der Schneedecke nicht ersichtlich ist. So spurte ich also teilweise bis zu Knien im Schnee den Weg. Ich denke die nach mir (falls es jene zu dieser Zeit gibt) werden es mir danken. Habe mich leider einmal verlaufen und stand plötzlich irgendwo im Nirgendwo, jedoch fand ich dank Navi auf die richtige Strecke zurück. Mit dem Navi habe ich dann zur Sicherheit ca. alle 15 Minuten meine Position kontrolliert und benötigte dann letztendlich für die Strecke von 5 Kilometern 3 Stunden. Ich muss aber sagen, dass mir das wert war. Eine Stunde nach dem Abstieg erreichte ich dann den Cisa-Pass und steuerte gleich zum aufwärmen in eine Bar, wo ich auch noch eine Kleinigkeit zu mir nahm. Um 13:00 gings dann zum letzten 18 Kilometer langen Abschnitt sowie von 1041 auf 241 Höhenmeter immer bergab. Aufgrund der nassen Schuhe, Socken und Füsse legte ich einen Zahn zu, jedoch kam ich leider in einen Regenguss bei dem sämtliche restlichen Körperteile nass wurden. Die Tradition mit dem ersten Hotel wurde zum Glück fortgesetzt, weil viel länger hätte ich es in der nassen Kleidung eh nicht mehr ausgehalten.

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VF III – Tag 3: Medesano – Berceto

Kilometer heute: 45,5
Kilometer VF III: 119,0
Kilometer VF gesamt: 737,7
Wetter: bewölkt/neblig 4C°
Unterkunft: Albergo da Rino 60,00€ HP

Alle guten Dinge sind drei? oder Kneippen am morgen vertreibt Kummer und Sorgen? oder wie schaffe ich in 3 Tagen das Pensum von 4? Alle 3 Fragen sind eintroffen, aber der Reihe nach: Das Morgenritual war genau das Selbe wie gestern, sprich ich war bereits um 06:45 auf dem Weg. Nach ca. 5km musste ich jedoch zum ingesamt dritten mal einer Furt weichen. Also umdrehen und weiter in die selbe Richtung, wo ich dann auf eine überflutete Unterführung traf. Ein durchwaten mit den Wanderschuhen war nicht möglich, da die Wassertiefe ca. 35cm betrug. Ich ergab mich auch hier meinem Schicksal und machte mich wieder auf den Weg. Nach ein paar gegangenen Metern jedoch und der Errinnerung von der Überquerung eines Nebenarmes des Po im letzten Oktober, drehte ich wieder um. Schuhe und Socken ausziehen, Hose hochstülpen, Badeschlapfen anziehen, Handtuch vorbereiten und schon gings los. Es waren ca. 30 Meter des eiskalten Grauens im trüben Brachwasser! Aber egal, endlich mal eine Herausforderund im Survivalstil bestanden. Weiter ging es dann ohne weiteren Pobleme und so erreichte ich gegen 11:00 Sivizzano wo ich dann meine Mittagspause machte, als Stärkung für kommenden Höhenmeter. Ich hatte nämlich gestern noch nach Studium der Wetterdaten beschlossen bis Berceto zu gehen, um einen bevorstehenden Wetterumschwung am Donnerstag beim Aufstieg in höhere Gefilde zu entgehen. Und ich sollte bestätigt werden. Steilstes Gelände mit Geröll, tiefen Schlamm, Schnee und teilweise kleine Sturbäche die sich ihren Weg auf den Pfaden suchten. Insgesamt waren es ab Sivizzano 2310 Höhenmeter, die ich bergauf und bergab zu absolvieren hatte. Gegen 18:30 war ich dann völlig erschöpft in Berceto und hatte gleich, wie gestern, beim ersten Hotel Glück. Mit den Mehrkilometern gestern und heute habe ich bereits einen ganzen Tag eingearbeitet, den ich vermutlich in Florenz verbringen werde.

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VF III – Tag 2: Fiorenzuola – Medesano

Kilometer heute: 40,0
Kilometer VF III: 73,5
Kilometer VF gesamt: 692,2
Wetter: bewölkt 8C°
Unterkunft: B+B Villa Cesare 25,00€ mF

Ein fast perfekter Tag, aber nur fast. Tagwache war um 06:00 und so machte ich mich nach dem Frühstück bereits gegen 06:45 auf den Weg. Es war sehr angenehm zu gehen, da ich heute nur auf Nebenstrassen sowie Schotter- und Feldwegen unterwegs war und so kam ich bereits gegen 13:30 am eigentlichen Tagesziel in Costamezzana an. Dort musste ich aber per Anschlag bei der Pilgerherberge erfahren, dass beim eigentlichen morgigen Tagesziel in Sivizziano die einzige Unterkunft geschlossen hat. Kurz überlegt und gleich beschlossen, dass ich heute noch zusätzliche Kilometer machen muss, um morgen in das nächst grössere Dorf mit einer Unterkunft zu kommen. Ich wollte aber vorher noch schnell in eine Bar zur Kalorienaufnahme, da ich bereits mit meinen Kräften ziemlich am Ende war. In der Bar traf ich auf einen Leidensgenossen, pensionierter Archäologe, 70(!) Jahre alt, aus Hamburg und auch von dort zu Fuss(!), allerdings in kürzeren Tagesetappen, unterwegs Richtung Brindisi wo er dann mit dem Schiff zu einer Ausgrabungsstätte in Griechenland übersetzen möchte. Nach einer guten Stunde des Plauderns und Erfahrungsaustausches war es dann aber auch schon wieder Zeit für mich aufzubrechen, da noch gut 10,5 Kilometer zu bewältigen waren. Diese wurden auch recht flott absolviert, bis wieder zu einer Furt kam, welche ebenfalls wie gestern überschwemmt war. Habe dann auf einen umgefallenen Baum über den Bach zu kommen versucht, musste aber nach der Hälfte aufgeben, da ich in den Beinen einfach keine Kraft mehr hatte um mich sicher rüber zu hangeln. Sorry Bear Grylls, ich hatte aber leider nicht so wie Du ein Stunt-Team mit dabei. Egal, musste ich halt wieder einen Umweg machen. War dann um ca. 18:00 in Medesano wo ich dann als ausgleichende Gerechtigkeit gleich bei der ersten Unterkunft Glück hatte.

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VF III – Tag 1: Piacenza – Fiorenzuola

Kilometer heute: 33,5
Kilometer VF III: 33,5
Kilometer VF gesamt: 653,2
Wetter: regnerisch/bewölkt 6C°
Unterkunft: Hotel Mathis 50,00€ mF

Gleich vorweg, ich bin ziemlich müde. Das letzte mal geschlafen habe ich von Samstag auf Sonntag und ich bin mittlerweile seit fast 36 Stunden munter. Schuld daran ist Papa Francesco. Seit 3 Wochen sind alle Schlaf- und Liegewagen von Österreich und Deutschlang Richtung Rom ausgebucht und so durfte ich dieses mal in der Holzklasse anreisen. Abfahrt Salzburg HBF 20:12 – Ankunft Piacenza, mit zwei mal umsteigen, 07:06. Nach einem italienischen Frühstück gings dann auch gleich los. „Wohlige“ 6C sowie Regenschauer bis mittags „versüssten“ mir meinen ersten Tag. Wenigstens konnte ich meine Regenponcho endlich zum ersten mal auspacken den ich vor über 1,5 Jahren gekauft habe. Ausserdem musste ich leider heute zu 92% auf einer Schnellstrasse gehen. Russisches Roulette! Die LKWs donnerten ca. einen halben Meter bei mir vorbei, (in der Wiese und am Rollschotter gehen war wegen der extremen Ausrutschgefahr unmöglich) sowie der Windsog gemischt mit der Gischt taten ihr übriges. Kurzum, ich fror mir einen Ast ab. Bei einer der wenigen Nebenstrecken musste ich leider wieder umdrehen und einen Umweg von ca. 6,5km machen, weil die Furt wegen Hochwasser von ca. einem Meter gesperrt war. Trotzdem erreichte ich bereits um 14:30 mein Tagesziel und entschloss mich zum ersten mal nicht weiterzugehen wie so oft bei den ersten zwei Teilen der Via Francigena. Ich versuchte mich in einer Bar aufwärmen, was aber nicht gelang, und so machte ich mich auf die Suche nach meiner heutigen Unterkunft. Beim dritten Hotel hatte ich Glück und bekam gleich mal einen Nachlass von 10€, weil ich den Rezeptionisten fragte, ob ich schon in Italien bin, weil es so kalt ist. Am Zimmer stellte ich mich gleich mal eine gefühlte Stunde unter die Dusche, was auch dann half. Habe jetzt alles notwenige an Bekleidung gewaschen und warte nur noch auf 19:00 damit ich endlich Abendessen gehen kann. Werde mich danach gleich hinlegen und mir meinen wohlverdienten Erholungsschlaf gönnen. 

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