Rom-Salerno – Tag 11: Amalfi-Salerno

Kilometer heute: 27,20
Kilometer gesamt: 369,90
Wetter: sonnig 26C°
Unterkunft: Hotel Plaza 67,50€

Der letzte Tag. Endlich! Bei allen meinen anderen Reisen war immer ein wenig Wehmut am letzten Tag vorhanden. Dieses Mal war es nicht so. Ich freute mich direkt auf das fertig werden. Die 11 Tage waren eigentlich sehr schön und erlebnisreich und auch von Verletzungen blieb ich verschont. Von ein paar Schrammen vom Gestrüpp (gezählte 35 Stück), einen blauen Fleck sowie eine entzündete Achillessehne mal abgesehen. Vermutlich lag es daran, dass ich meine eiserne, „alles zu Fuß – kein öffentliches Verkehrsmittel“ Regel gebrochen habe. Aber egal, damit muß ich mit mir selbst ins Reine kommen.

Da ich heute nur 27 Kilometer vor mir hatte, brach ich erst um 07.30 Uhr in Amalfi auf. Da ich heute den ganzen Tag auf der Strasse unterwegs war, wollte ich mal ordentlich Tempo machen, was ich auch ohne Probleme schaffte.

Auf den ersten 10 Kilometern mußte ich noch relativ viel auf den Verkehr der „Amalfitana“ achten. Ab dem Ort Maiori hatten ich aber dann fast die ganze Küstenstrasse für mich alleine. Es war ein ständiges auf und ab, mit viel uneinsehbare Kurven, sowie entlang von zahlreichen Zitronenplantagen.

Salerno konnte ich ständig in der Ferne immer näher kommen sehen und gegen 13:00 Uhr erreichte ich dann auch mein Ziel. Nach dem Einchecken im Hotel und einer Dusche, verbrachte ich dann den ganzen Nachmittag mit einer kleinen Stadtbesichtigung.

Die Heimreise dauert dieses Mal zwei Tage länger und führt über Rom, Civita di Bagnoregio sowie Bologna, wo ich mich dann vom Mitternachtszug über den Brenner nach Salzburg bringen lasse.

Rom-Salerno – Tag 10: Marina del Cantone-Amalfi

Kilometer heute: 11,60
Kilometer gesamt: 342,70
Wetter: sonnig 23C°
Unterkunft: Il Vicoletto 100,00€

Ein Blick auf die heutige Kilometerleistung wirft einiges an Fragen auf. Tatsache ist, dass ich mich bei der heutigen Etappe komplett verschätzt habe und eigentlich zwei Tage daraus hätte machen sollen. Teils steile Aufstiege in unwegsamen Gelände oder schmale Bergpfade ließen mich gegen 10:00 Uhr und nach 6,5 Kilometer erkennen, dass ich die heutige Etappe nicht zu Fuß schaffen werde. Ich konnte aufgrund der Wegbeschaffenheit einfach keine Kilometer machen. Daher fasste ich den Entschluss meinen Ehrgeiz einmal hinten an stehen zu lassen, die „Wandertour“ fertig zu gehen und mit dem Bus nach Amalfi zu fahren.

Gegen halb eins saß ich dann im Bus und erlebte eine ziemlich abenteuerliche Fahrt entlang der schmalen Bergstrassen an der Amalfiküste. Der Bus brauchte für die rund 20 Kilometer rund 1,5 Stunden, da es öfter mal vorkam, dass bei einigen Engstellen gar nichts mehr weiter ging und die Fahrzeug teilweise zurücksetzen mußten.

Eigentlich hätte ich heute noch ein wenig weiter gehen können, allerdings an der vielbefahrenen Küstenstraße, die ich morgen eh auch noch vor mir habe. So nutzte ich wenigstens das schöne Wetter beim bummeln durch Amalfi aus.

 

Rom-Salerno – Tag 9: Pompei-Marina del Cantone

Kilometer heute: 37,60
Kilometer gesamt: 331,10
Wetter: Regen/bewölkt 23C°
Unterkunft: Villagio Nettuno 75,00€

Heute früh wurde ich beim verlassen meines Hotels gleich mal mit einen starken Regenguss begrüßt. Schnell war die Regenhülle über den Rucksack gestülpt und die Regenjacke angezogen. Ich war aber froh, dass ich nach relativer kurzer Zeit eine Bar zum Frühstücken fand, weil ich hoffte, den Regen auszusitzen. Und so war es dann auch.

Bei leichten Nieseln zog ich also gestärkt weiter bis zum nächsten Dorf, in dem die Hauptstrasse komplett unter Wasser stand. Kein Wunder bei den zugemüllten Entwässerungsrinnen gibt es halt irgendwann mal eine Verstopfung. Da das Wasser jedoch nur bis zur Gehsteigkante stand, hatte ich kein Problem das Dorf zu durchqueren.

Ich kam relativ zügig voran und war gegen 08:00 Uhr an der Küstenstrasse, der ich dann fast den ganzen restlichen Tag folgen sollte. Ab und zu gab es einige schweißtreibende Abkürzungen über die Berge, die jedoch den Vorteil hatten dem Straßenverkehr zu entfliehen.

Gegen Mittag war ich dann im, von Touristen überlaufenen, Sorrento und mußte mich durch die Menschenmenge durchkämpfen. Da heute ja kein Strandtag war, wurde von allen die Gelegenheit genutzt die Einkaufsstrasse zu besuchen. Ich war deshalb froh, als ich wieder auf der Küstenstrasse war, die ich nach weiteren zwei Stunden bei heftigen Regen verlassen durfte, um über einen Berg zu meinen heutigen Zielort zu gelangen.

Als Unterkunft habe ich mir heute einen Bungalow am Campingplatz ausgesucht auf dem kein Telefonnetz, geschweige denn ein Internet funktioniert. So mußte ich mich erst mal für eine halbe Stunde in der kleinen Bucht auf Netzsuche begeben und wurde in einen Straßengraben fündig, wo ich gerade mit dem MacBook am Schoß sitze und diese Bericht schreibe.

Rom-Salerno – Tag 8: Pompeji

Kilometer heute: 0
Kilometer gesamt: 293,50
Wetter: leicht bewölkt 27C°
Unterkunft: Hotel Santa Caterina 63.00€

Heute wurde zum ersten Mal in meiner Weitwander-Karriere eine „Zero-Day“, als ein Erholungstag eingelegt. Diesen nutzte ich, natürlich vorab geplant, zur Besichtigung der Ausgrabungstätte des antiken Pompeji.
Eine Beschreibung darüber findet ihr unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Pompeji

Rom-Salerno – Tag 7: Neapel-Pompei

Kilometer heute: 33,10
Kilometer gesamt: 293,50
Höhenmeter bergauf: 1821m
Wetter: bewölkt/Regen/sonnig 28C°
Unterkunft: Hotel Santa Caterina 63.00€

Der Vesuv war immer ein großes Ziel von mir, endlich konnte ich ihn besteigen und umrunden. Dachte ich zumindest. Leider wurde mir ein Strich durch Rechnung gemacht.

Neapel verliess ich um 06:00 Uhr morgens. Dass diese Stadt vermutlich nie schläft, konnte man am emsigen Treiben der Bewohner beobachten. Ich habe noch nie eine Stadt erlebt in der es um diese Uhrzeit zugeht, als mancherorts den kompletten ganzen Tag.

Ich mußte ca. 2,5 Stunden durch die Stadt und Vororte gehen und begann um 09:30 Uhr mit dem Aufstieg. Auf einen einst sehr schönen, aber derzeit (gesperrten?) verlassenen Pfad kämpfte ich mich den Berg hinauf. Der Pfad war teilweise total verwachsen und nur mit größter Anstrengung zu begehen. Das Wetter hatte für eine Stunde kein Mitleid mit mir und es fing heftigst zu regnen an. Auf Regenbekleidung verzichtete ich, weil die wäre genauso wie meine Arme und Beine von den Dornenzweigen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden.

Leider verpasste ich eine Abzweigung auf meinem Pfad und ging in die komplett falsche Richtung. Da der Pfad aber ziemlich gut zu begehen war, dachte ich, dass ich richtig sei und schaute viel zu spät auf das GPS. Ich war auf dem zweiten Berg, den Monte Somma unterwegs und nutzte den Fehler jedoch, indem ich ein paar tolle Fotos von der Westseite des Vesuv schoss. Auch muss ich gestehen, dass die Gratroute ziemlich schön zu begehen war und ich hoffte, dass ich, wie laut Kartenmaterial angegeben, auf der anderen Seite absteigen und auf meine ursprünglichen Route stoßen konnte. Leider war dieser Pfad gar nicht mehr vorhanden und so mußte ich absteigen und außen rund um den Berg gehen, um wieder auf meine richtige Abzweigung zu stoßen.

Um exakt 16:00 Uhr war ich dort, wo ich um 11:00 den Weg verpasst hatte und gab ordentlich Gas. So traf ich dann um 17:00 Uhr bei der Information ein, wo mir nach Kauf eines 10€ teuren Tickets mitgeteilt wurde, dass ich schnell zum Tor laufen sollte, weil dieses in 2 Minuten zusperrt. Eigentlich wollte ich noch nach dem anstrengenden Anstieg eine kleine Pause machen, aber so hetzte ich im Sprint zum 500 Meter enfernten Tor. Dort bekam ich die Order, dass ich um exakt 18:00 Uhr wieder zu erscheinen habe, weil zugesperrt wird. Meinen Einwand, dass ich den Krater umrunden und auf der anderen Seite absteigen und weiter nach Pompei wollte, wurde mir aufs heftigste mit Strafandrohung verboten, da ich dazu keine Genehmigung vorweisen konnte und das sowieso im Nationalpark Vesuv generell verboten sei.

So blieb mir also nichts anderes übrig, wieder auf meine Pause zu verzichten und die Kraterbesichtigung  innerhalb einer Stunde zu erledigen. Geschafft habe ich es übrigens in 45 Minuten. Unten angekommen wurde mir bereits freundlicherweise vom Nationalpark ein Bustaxi organisiert, welches mich zum nächsten Bahnhof brachte, wo ich dann mit dem Zug nach Pompei weiterfuhr.

In Pompei werde ich zwei Nächte verbringen, da ich morgen einen „Zero-Day“ einlegen werden, um die Ausgrabungstätte des antiken Pompeji zu besichtigen.