VFnS I – Tag 3: Norma – Fossanova

Kilometer/Schritte heute: 43,8 / 64094
Kilometer/Schritte VFnS I: 127,8 / 184207
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 127,8 / 184207
Wetter: sonnig/bewölkt/leichter Regen 17C°
Unterkunft: Locanda Borgo Antico 45,00€ oF

Bei Sonnenschein mit 13C zog ich heute früh los und musste über einen Geröllweg, umsäumt von grossen Kakteen, hinabsteigen. Nach kurzem Aufenthalt in der Ebene ging es wieder aufwärts nach Sermoneta, einem guterhaltenen mittelalterlichen Dorf mit einer imposanten Festung. Es ging jedoch noch weiter hoch auf eine Art Hochebene. Dort begann es dann plötzlich leicht zu regnen. Meine Regenbekleidung war jedoch schnell angezogen und so blieb ich komplett trocken. Ich war froh, dass trotz des gestrigen schlechten Wetters, ich weitgehend von Schlamm und Matsch verschont blieb und dachte mit Grauen an die Schlammschlacht in Frankreich. Und genau in diesem Augenblick sah ich nach einer Kurve eine fast endlosen, schlammigen Weg auf dem ich danach mehr im zickzack als geradeaus unterwegs war. Aber auch das ging vorbei und ich erreichte den Ort Sezze, wo ich auf einer Parkbank vor einer Kirche meine Mittagspause absolvierte. Danach war ich eigentlich fast nur auf Landstrassen unterwegs. Meine Füsse schmerzten extrem und ich legte jede Stunde eine kleine Pause ein. Auch die letzten 5 Kilometer auf einem Wiesendamm eines Flusses konnten die Schmerzen nicht lindern. Ich biss, wie schon so oft, die Zähne zusammen, schimpfte vor mich hin, überprüfte alle hundert Meter das Navi auf Distanz bis zum Ziel und stand auf einmal 500 Meter bis zu meinem Tagesziel vor einer überfluteten Unterführung einer Bahntrasse. Ich suchte den Bahndamm nach einem Schlupfloch ab, jedoch fand ich nur breite Dornensträucher, welche ein Durchkommen unmöglich machten. Ein Umgehen war auch nicht möglich, ausser die 5 Kilometer am Bahndamm bis zur Abzweigung zurückzugehen und auf einer Landstrasse wieder 5 Kilometer Richtung Fossanova. 10 Kilometer mehr? Heute für mich unmöglich. So zog ich also meine Schuhe samt Socken aus, watete durch die ca. 30cm tiefe Schlammbrühe und erreichte so nach einigen Minuten endlich meine Unterkunft.

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VFnS I – Tag 2: Nemi – Norma

Kilometer/Schritte heute: 46,1 / 67235
Kilometer/Schritte VFnS I: 84,0 / 120113
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 84,0 / 120113
Wetter: Regenschauer (41,9mm)/stürmisch 12C°
Unterkunft: Hotel Villa del Cardinale 50,00€ mF

Es gibt Tage an denen man eigentlich im Bett liegen bleib sollte und so einer war Heute! Schon klar, dass ich mich im vorhinein über das Wetter schlau mache, jedoch sollte der heutige Tag bisher alle Regentage auf meinen Reisen derart in den Schatten stellen. Nach dem Frühstück war ich erstmal mit dem Anlegen meiner Regenbekleidung beschäftigt. Ultraleichtes Material, weil man will ja nicht zu viel an Gewicht mitschleppen, bestehend aus Regenhose und Regenjacke. Von einem Regenponcho habe ich mich schon längst verabschiedet, da dieser einfach zu schwer ist, man darunter extrem schwitzt sowie dieser bei starkem Wind ziemlich ungeeignet ist. Gut eingepackt startete ich in den Morgenverkehr auf der Bundesstrasse. War es gestern schon sehr gefährlich, so erlebte ich heute eine Steigerung. Nicht einmal musste ich zu meiner eigenen Sicherheit auf die Seite springen. Nach gut 2 Stunden erreichte ich dann Velletri, machte mich dort sofort auf die Suche nach einem Supermarkt und kaufte Lebensmittel für 6 Mahlzeiten sowie 2,5 Liter an Getränken ein. Regenpausen gab es dahin nur minutenweise und es sollte auch den kompletten heutigen Tag fast vollständig durchregnen, sowie in der zweiten Tageshälfte zusätzlich sehr starken Wind geben. Fast 75% der heutigen Strecke verbrachte ich auf Asphalt und war sehr froh, da ich im Gelände heute nur Probleme hatte. Eine am Navi angegebene Passage durch einen Naturzaun aus Dornenhecken war nicht mehr vorhanden bzw. wieder zugewachsen und so musste ich fast einen halben Kilometer entlang der Hecke absuchen, bis ich endlich einen Durchgang fand. Dahinter warteten bereits drei Hirtenhunde einer Schafherde auf mich, und geleiteten mich eher unfreundlich an die Grundstücksgrenze. Nach einiger Zeit sollte ich über ein Bächlein rüber, was aber unmöglich war, da dieses zu einem reisenden Fluss angewachsen war und so musste ich wieder bis zu einer Weggabelung zurückgehen und eine Alternativroute suchen. Pause hatte ich bis 14:00 Uhr überhaupt keine, da ich keinen trockenen Unterstand fand. Erst in einer Kleinstadt hatte ich bei einem geschlossenen Geschäft auf der überdachten Eingangsterrasse Glück. Dies sollte jedoch heute auch meine einzige Pause bis zum Etappenziel bleiben. Am Nachmittag musste noch 2 Berge jeweils zur Hälfte umrunden und kam zusätzlich noch auf 1400 Höhenmeter bergauf. Leider bei extremen Gegenwind und mir kam es teilweise vor, dass ich einfach nicht von der Stelle kam. Total erschöpft erreichte ich letztendlich gegen 18:30 Uhr mein Hotel ist und gönnte mir eine sehr, sehr lange Dusche. Von meiner Ausrüstung war ich heute total begeistert. Bei fast 11 Stunden intensivem Regen hielten die Regenjacke, die Regenhosen und meine neuen Schuhe (!) absolut dicht.

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VFnS I – Tag 1: Rom – Nemi

Kilometer/Schritte heute: 37,9 / 52878
Kilometer/Schritte VFnS I: 37,9 / 52878
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 37,9 / 52878
Wetter: sonnig/bewölkt 19C°
Unterkunft: Villa Artemis 68,10€ mF

Nach einem kurzen, typischen italienischen Frühstück ging ich gegen 07:00 Uhr vom Hotel los und erreichte nach ca. 5 Minuten den Petersplatz, meinen Startpunkt auf der Via Fracigena Nel Sud. Nachdem es in der Früh bereits wohlig warme 14C hatte, verzichtete ich auf einen Pullover und zog nur im T-Shirt los und erntete mir zahlreiches Kopfschütteln. 14C bedeuten in Rom vermutlich tiefster Winter und dementsprechend waren die Leute auch angezogen. Auf meinem Weg bei der Romdurchquerung lagen unter anderem die Engelsburg, das Forum Romanum, das Kolosseum und der Circus Maximus. Nach einer unbefahrenen und ruhigen Nebenstrasse folgte der lebensgefährliche Teil der Via Appia Antica. Nämlich der für den Verkehr zugelassene Abschnitt, welcher sofort in meinen Top5 der gefährlichsten Momente auf der Via Francigena landete. Nach insgesamt 10 Kilometer ab dem Petersplatz hatte ich auch diese Hürde geschafft und war fast alleine auf der für den Verkehr gesperrten Teil der Via Appia Antica unterwegs. Nach einer kleinen Pause in einer Bar ging es, auf teilweise original erhaltenem Untergrund, insgesamt 12,5 Kilometer schnurstracks, gerade aus. Meine Mittagspause verbrachte ich auf einen umgestürzten, antiken Marmorblock. Danach, bei mittlerweile 19C, war es an der Zeit die Hüllen in Form meiner Hosenbeine fallen zu lassen und mit kurzen Hosen weiter zu marschieren. Nun ging es stetig bergauf Richtung Castel Gandolfo am Lago Albano. In Castel Gandolfo angenommen genehmigte ich mir erstmal einen Cappuccino in einer Bar. Es folgte eine halbe Umrundung des Albanersees, welche aufgrund des Geländes sehr anspruchsvoll war und danach eine Überquerung des Monte Gentile. Am letzten Wegabschnitt sparte ich mir eine überflutete Unterführung der Bundesstrasse und nahm dafür ein Dornenfeld in Kauf, welches sehr schmerzhaft war. Gezählte 23 Dornen durfte ich danach aus meinen Beinen ziehen. Mein Hotel in Nemi erreichte ich dann gegen 17:00 Uhr und war sehr froh als ich endlich eine heisse Dusche nehmen konnte.

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