VFnS II – Tag 4: Monte Sant‘ Angelo – Zapponeta

Kilometer/Schritte heute: 36,8 / 51365
Kilometer/Schritte VFnS II: 138,1 / 197595
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 595,4 / 862995
Wetter: bewölkt/Regen 19C°
Unterkunft: Beach Club Ippocampo 52,50€ mF

Nachdem heute ein Abstieg von 796m auf 0m über Meeresspiegel bevorstand zog ich bereits in der Früh vorsorglich den Knieschoner für mein rechtes Knie an. Ich verliess das Hotel ohne Frühstück um 07:00 Uhr und marschierte eineinhalb Stunden auf einer unbefahrenen Landstrasse mit eher geringen Gefälle. Danach folgte ein einstündiger Abstieg über eine felsige Schlucht. Dieser Teil war sehr anspruchsvoll aber auch sehr schön zu gehen. Leider war der Weg nur in Aufstiegsrichtung markiert, so dass ich mich ständig umdrehen musste, um zu sehen, ob ich eh auf dem richtigen Weg bin. Der Blick zurück war jedoch phänomenal. Das soll ich alles abgestiegen sein? Am Ende der Schlucht musste ich noch eine gute halbe Stunde gehen und erreichte gegen 10:00 Uhr Manfredonia. Dort kehrte ich in die erste Bar am Weg ein sowie füllte meine Vorräte an Lebensmittel und Wasser bei einem Supermarkt auf. Danach ging es Richtung Meer und von dort zwei Stunden an der Strandpromenade entlang. Dort kam mir irgendwann mal der Gedanke, wo ich denn meinen Personalausweis eingesteckt habe? Das Suchen half nichts und bei genauer Überlegung kam ich drauf, dass der Ausweis nur mehr beim Hotel in Monte Sant‘ Angelo an der Rezeption liegen konnte. Ein kurzer Anruf brachte die Bestätigung: Ich hatte gestern beim bezahlen den Ausweis nicht retour bekommen und heute in der Früh schlichtweg darauf vergessen. Man versprach mir den Ausweis in mein nächstes Hotel zu bringen, was auch tatsächlich erfolgte! Top Service! Zu Mittag machte ich es mir am verlassenen Strand gemütlich und als ich fast mit dem Essen fertig war, fing es auf einmal zu regnen an. Ich schnappte schnell meine Ausrüstung, flüchtete in einen Pinienwald und fand dort in einem alten Gebäude einen trockenen Unterstand. Nach einer Viertelstunde war auch schon wieder das gröbste vorbei und so machte ich mich für die Nachmittagsetappe mit insgesamt 12 Kilometer auf den Weg. Da ich nur mehr auf einer Bundesstraße unterwegs war, kam ich ziemlich flott voran und erreichte um 15:30 Uhr mein Hotel in einem verlassenen Ferienvillage.

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VFnS II – Tag 3: San Giovanni Rotondo – Monte Sant‘ Angelo

Kilometer/Schritte heute: 30,0 / 42875
Kilometer/Schritte VFnS II: 101,3 / 146230
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 558,6 / 811630
Wetter: sonnig 21C°
Unterkunft: Palace Hotel San Michele 49,00€ mF

Eigentlich sollte es heute ein lockerer Tag werden. Frühstück um 08:00 Uhr und dann gemütlich nach Monte Sant‘ Angelo wandern. Nach fast 2 Kilometer der Anruf vom Hotel wo mein Zimmerschlüssel sei. In meiner Hosentasche, wo sonst? Also die 2 Kilometer wieder zurück zum Hotel und Schlüssel abgeben. Knapp 4 Kilometer umsonst gegangen. Dementsprechend zwar ich etwas sauer und versuchte Zeit durch schnelleres gehen aufzuholen, was auch relativ gut funktionierte. Ich musste etwas absteigen und auf einer Ebene gehen. Nach 3 Stunden ging es wieder höher und auf einmal war kein Weg mehr da. Ich musste also wieder mal navigieren. Nach einer Odysee in stark verwuchertem Gebüsch fand ich einen trockenen Bachlauf, den ich relativ leicht folgen konnte. Nach einer kurzen Kletterei auf einen 20m hohen Hang fand ich endlich wieder meinen Weg und war von nun an nur mehr auf Schotterwegen unterwegs. Nach dem Mittagessen kam dann der bis jetzt schönste Abschnitt am Gargano. Nachdem ich endlich eine Wegmarkierung der Via Francigena fand, (gelber Pfeil und der Pilger wie auf meinem Tatoo.) machte es richtig Spaß, da der restliche Weg ebenfalls komplett markiert war. Eigentlich ist der Gargano ein ca. 120 Kilometer langer Umweg. Nachdem ich aber ein Video von Monte Sant‘ Angelo und der Landschaft gesehen hatte, wollte ich unbedingt dort hin. Monte Sant‘ Angelo erreichte ich gegen 15:00 Uhr und mein erster Weg führte mich nach San Michele eine Grottenkirche die im Inneren eines Berges liegt und nur deren Kirchturm und die Eingangshalle an der Oberfläche sichtbar ist. Danach gab es noch eine kleine Stadtrunde bevor ich im Hotel eincheckte. Zum Abschluss noch die heutigen Höhenmeter: 836m bergauf und 534m bergab. Höchster Punkt: 860m.

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VFnS II – Tag 2: San Severo – San Giovanni Rotondo

Kilometer/Schritte heute: 44,5 / 66395
Kilometer/Schritte VFnS II: 71,3 / 103355
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 528,6 / 768755
Wetter: bewölkt/sonnig/böiger Wind 21/15C°
Unterkunft: Villa Santacroce 50,00€ mF

Tagwache war heute um 05:30 Uhr und genau 1 Stunde später war ich bereits wieder auf dem Weg. Es dauerte eine gute halbe Stunde bis ich aus San Severo draußen war und danach ging es fast drei Stunden an Olivenhainen und Weinstöcken entlang vorbei. Die Ausnahme machte ein Kaktus mit Früchten und so hatte ich bereits für das Mittagessen eine Nachspeise in Form von Kaktusfeigen. Danach folgte eine ziemlich lange, ich schätze mal zehn Minuten, und forsche Begleitung bis zur Grundgrenze. Es waren dieses Mal 5 Hunde auf einmal die mir ziemlichen Respekt einflössten und mir oft sehr nah kamen. Diese Mischung aus bellen, knurren und schnappen hatte ich in dieser Art noch nicht erlebt und deshalb belegt der heutige „Geleitschutz“ im Ranking die Nummer eins. Gegen 10:00 Uhr kam ich zum Fusse des Gargano, dem nördlichen Vorgebirge Apuliens an. (Der Sporn des italienischen Stiefels). Nach einem Anfangs ziemlich flachen Anstieg ging es dann ziemlich ordentlich zur Sache. Insgesamt waren es 1306 Höhenmeter im Anstieg und 810 Höhenmeter im Abstieg. Nach dem Mittagessen und den zuvor erwähnten Kaktusfeigen kam ich auf ein Hochplateau, welches zur Weidefläche für Kühe genutzt wurde. Ein markierter bzw. angelegter Weg war hier quasi nicht vorhanden und so musste ich ständig mit dem Navi meine Richtung bestimmen sowie korrigieren. Höchster Punkt war der Coppa Larena mit 939m. Klingt jetzt nicht nach besonders viel, jedoch war mein Startpunkt bei 0m. Gegen 17:30 Uhr erreichte ich dann meinen Zielort. Mir völlig unbekannterweise der drittmeist besuchte Wallfahrtsort weltweit mit bis zu sieben Millionen Pilger (sic!) jährlich. Da werden noch die Stufen auf Knien, mit Knieschützer, bestiegen! Nicht mein Ding und auch nicht meine Welt. Nach ca. 20, entlang meines Weges, lebensgroßen Statuen des Padre Pio erreichte ich dann endlich meine Unterkunft.

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VFnS II – Tag 1: Lucera – San Severo

Kilometer/Schritte heute: 26,8 / 36960
Kilometer/Schritte VFnS II: 26,8 / 36960
Kilometer/Schritte VFnS gesamt: 484,1 / 702360
Wetter: sonnig/bewölkt 24C°
Unterkunft: Hotel Palazzo Giancola 56,00€ mF

Da bin ich wieder. In bella Italia! Ich bin noch ziemlich geschlaucht, da die komplette Anreise heute erfolgt ist und ich noch über 26 Kilometer gehen musste. Aber alles schön von Anfang an: Bereits um 05:30 Uhr ging es mit dem Auto sowie mit dem Auto-Heimbringteam Sonja + Evi (Frau + Schwägerin) nach München. Selbstverständlich wurden wir am Walserberg rausgewunken und kontrolliert. Nachdem die Ausweise in Ordnung und der Kofferraum leer war, ging es ohne nennenswerte Verzögerung weiter. In München angekommen wurde sofort eingecheckt und beim Do-it-yourself Schalter auch gleich das Gepäck aufgegeben. (Leider habe ich einige Dinge im Rucksack, die beim Handgepäck nicht möglich sind.) Bei der Sicherheitskontrolle waren wieder ein paar Spezialisten vor mir, die alles aufhielten und so kam ich gerade noch rechtzeitig zum Boarding. Abflug: 09:10 Uhr – Ankunft in Bari 10:40 Uhr. Nach der Gepäckausgabe musste ich einen kleinen Sprint einlegen und erwischte buchstäblich in letzter Sekunde den Zug nach Bari Centrale. Von dort ging es weiter nach Foggia, von Foggia mit der regionalen Privatbahn „Ferrovie del Gargano“ nach Lucera, wo ich gegen 13:20 Uhr eintraf. Ich machte mich sofort auf den Weg und kaufte unterwegs noch schnell Verpflegung und Wasser ein. Dann umrundete ich halb das Castel Lucera und stieg in unwegsamen Gelände den Burgberg herab. Danach ging es relativ leicht, großteils auf Schotterwegen, Richtung San Severo. Kurz nach zwei drittel der Wegstrecke kam mir ein Schäfer entgegen und machte mich darauf aufmerksam, dass „Cani“ (Hunde) den hinteren Teil der Herde zusammenhalten. Ich: „Quanti cani?“ (Wieviele Hunde?) Antwort: „Tre!“ Na super! Ich hatte ja bereits im Frühjahr Kontakt mit drei Hirtenhunden und der war nicht lustig. Wenigstens war ich dieses Mal darauf vorbereitet, konnte tief durchatmen und den Puls runterfahren. Die Hunde folgten der Herde mit etwas Abstand und als sie mich erblickten zogen alle drei den Schweif ein und gingen an mir in einem großen Bogen vorbei. Ich hatte also nochmal Glück und bin gespannt wie die Hundekontakte auf dieser Reise noch ablaufen werden. Genau 6 Stunden nach Start in Lucera erreichte ich dann endlich mein Hotel. Ich versorgte zuerst meine Ausrüstung und genoss danach eine wohlverdiente, lange und heisse Dusche…

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