VF VI – Tag 10: Mouthier Haute Pierre – Pontarlier

Kilometer heute: 28,4
Kilometer VF VI: 378,6
Kilometer VF gesamt: 2065,0
Wetter: bewölkt 16C°
Unterkunft: –

In den letzten Tagen kreisten meine Gedanken nur um ein Thema: Samstag – Bahnhof Pontarlier / Abfahrt: 11:08 Uhr – Salzburg / Ankunft: 20:03 Uhr. Dies wollte ich unbedingt einhalten um so früh wie möglich wieder bei meiner Familie zu sein, sowie zumindest einen kompletten Tag zur Erholung zu haben, da ich am Montag wieder arbeiten darf. Um ja auf Nummer sicher zu gehen stand ich also um 04:00 Uhr auf und war dann bereits um 04:30 Uhr am Weg. Mit hohen Tempo ging es gleich zu Beginn für 1,5 Stunden eine Bergstraße hoch, sowie danach immer einer Landstraße entlang. Meine erste und einzige Pause für 10 Minuten gönnte ich mir erst nach 3 Stunden um dann nach weiteren 2,5 Stunden endlich mein Ziel zu erreichen. Wie auf Kommando zeigte sich mir die letzten 2 Kilometer nochmals die Sonne zum Zieleinlauf. Und da stand ich dann endlich vorm Gare Pontarlier. Geschafft, mit Krämpfen in den Beinen, Schmerzen in den Füßen, aber froh auch diese Etappe mit ihren ~383 Kilometern in 10 Tagen geschafft zu haben. Insgesamt war ich in 6 Etappen ~2070 Kilometer bzw. 60 Tage von Canterbury bis nach Rom auf der Via Francigena unterwegs und habe dabei meine Liebe zum Weitwandern entdeckt. Und wie geht es weiter? Diesen Oktober noch geht es mit Sonja eine Woche nach Italien. Nach dem Motto „Meine Frau, die Toskana und ich“ gibt es ein gemütliches Best of des schönsten Streckenabschnittes der Via Francigena. Im Jänner möchte ich den Hadrianswall in England abgehen und danach gibt es noch sehr viele Wege die auf meiner Liste stehen: den Cammino di San Francesco (Franziskusweg) von Assisi nach Rom, die Via Francigena del Sud von Rom nach Brindisi, den Olavsleden (Olavsweg) in Norwegen, den Westweg im Schwarzwald, und, und, und. Also fad wird mir in Zukunft sicher nicht mehr.

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VF VI – Tag 9: Le Chevillotte – Mouthier Haute Pierre

Kilometer heute: 34,1
Kilometer VF VI: 350,2
Kilometer VF gesamt: 2036,5
Wetter: bewölkt 19C°
Unterkunft: La Cascade 70,00€ oF

Dank meines Charmes konnte ich heute für bereits 06:30 Uhr mein Frühstück herausschlagen und dann schon um 07:00 Uhr losgehen. Wegtechnisch war wieder mal von allem was dabei sowie durfte ich zusätzlich eine Kuhweide durchqueren. Ich hatte wegen meines roten Rucksack sowie dem roten Shirt ein mulmiges Gefühl und hielt mich in Zaunnähe auf,um, falls ich zum Torrero würde, rechtzeitig und schnell flüchten zu können. Es ging jedoch alles gut, bzw. würdigte mich das Vieh keines Blickes. Die Mittagspause hielt ich aus Tradition an einem Dorfplatz auf einer Bank ab. Irgendwie bequemer als sich in der Natur ein Platzerl suchen zu müssen bei dem man sitzen kann und das frei von Insekten ist. Danach hatte ich die Wahl einen Berg zu überqueren oder zu umrunden. Ich entschied mich heute mal fürs umrunden und ging auf einer Landstraße, die überhaupt nicht befahren war meinem heutigen Tagesziel entgegen, welches ich bereits um 15:00 Uhr erreichte. Den heutigen Tag habe ich bewusst ruhiger gestaltet, um für das große Finale fit zu seien. Mein Zug fährt morgen um 11:08 Uhr in Pontarlier ab und ich habe noch ca. 26 Kilometer zu absolvieren. Ich hoffe, dass sich alles ausgeht und ich es bis dahin auch wirklich schaffe. Auch hoffe ich auf ein gutes Wetter. Es war heute fast den ganzen Tag bewölkt und jetzt ziehen ziemlich dunkle Wolken auf.

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VF VI – Tag 8: Gy – Le Chevillotte

Kilometer heute: 44,3
Kilometer VF VI: 316,1
Kilometer VF gesamt: 2002,5
Wetter: sonnig 21C°
Unterkunft: Domaine de la Chevilotte 85,00€ mF

Und täglich grüßt das Murmeltier. Same as usual. Außer, dass der erste große Anstieg sofort da war und mich gehörig ins Schwitzen gebracht hat. Jedoch, wo ein Aufstieg, da auch ein Abstieg und der ging ziemlich rasant in einem Waldstück vonstatten. Spaß hat es aber alleweil gemacht. Danach folgte das komplette Programm: Feldweg, Schotterstraße, Nebenstraße und Landstraße. Meine Mittagspause machte ich ca. 8 Kilometer von Besancon entfernt und danach gings es durch die Peripherie mit all seinen Einkaufszentren, Outlets, Supertmärkten, ect. Den Stadtkern von Besancon versuchte ich so rasch wie möglich zu durchqueren, da mich heute Sightseeing überhaupt nicht interessierte und ich einfach nur ankommen wollte. Nach dem Stadtkern musste ich noch einige Kilometer am Fluss „Le Doubs“ entlanggehen, bevor die Nachmittags-Challange seinen Höhepunkt in der Besteigung eines Hochplateaus erreichte. Sehr Schweißtreibend und anstrengend, wenn man bereits knapp 40 Kilometer in den Beinen hat. Nach einen Abstecher bei einen Supermarkt, um meine komplett erschöpften Getränkereserven aufzufüllen, sowie eines 6 Kilometer Marsches entlang einer Landstraße, erreichte ich gegen 19:00 Uhr endlich meine Unterkunft. Die fast 50 Kilometer heute waren leider notwendig, da ich ja unbedingt einen Tag einsparen möchte, um bereits Samstag Abend daheim zu sein. Wenn ich morgen durchhalte und alles heil bleibt, dürfte der Samstag kein allzu großes Problem werden.

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VF VI – Tag 7: Champlitte – Gy

Kilometer heute: 44,3
Kilometer VF VI: 271,8
Kilometer VF gesamt: 1958,2
Wetter: bewölkt/sonnig 23C°
Unterkunft: Hotel Pinocchio 67,00€ mF

Leider gibt es bei den meisten Unterkünften hier in Frankreich erst ab 07:00 Uhr Frühstück. Ich würde aber eigentlich viel lieber früher in den Tag starten. Ein Frühstück muss es bei mir aber unbedingt geben, da ich am Abend relativ wenig esse. Also, 07:00 Uhr Frühstück, Abmarsch um 07:20 Uhr. Nach einer halben Stunde, der erste steile Aufstieg, bei dem ich mir dachte, dass mein Frühstück wieder hochkommt. Es ging ab nochmal gut und ich absolvierte in den nächsten Stunden noch einige solche Aufs und Abs. Den ganzen den Tag war ich auf der Straße unterwegs. Zwar nicht viel befahren, aber wie schon einige Tage vorher beschrieben, sehr mühsam zu gehen. Das Positive heute jedoch war, dass die Dörfer ziemlich nahe bei einander lagen. Im Schnitt so alle 3-4 Kilometer. Ab dem Ortsschild bis zum Ortsende war das Straßenbankett sehr gepflegt, das Gras sehr kurz geschnitten, dicht gewachsen sowie sehr weich zu gehen. Im Ort selbst waren die meisten Gehsteige mit weichem Schotter ausgelegt, vermutlich weil sie sich keinen Asphalt leisten können, aber auf jeden Fall eine Wohltat für meine Füße. Gegen 11:00 Uhr war ich dann in Dampierre und bin schnell in einen „Supermarche“ rein um Getränke sowie Tomaten zu kaufen. Ich bin aber gleich wieder weiter gegangen, da ich bis Mittag mehr als die Hälfte der heutigen Wegstrecke schaffen wollte. Die Mittagspause machte ich dann in einer kleinen Ortschaft 5 Kilometer weiter. Danach hatte ich noch genau 20 Kilometer zu gehen, die sehr anstrengend wurden, da die Sonne wieder raus kam und ziemlich runter brannte. Ich habe jedoch mein Tempo verschärft, weil ich nur mehr ankommen wollte. Das Gehen war dann schon fast wie in Trance, mit nur einer kleinen Pause bei einem Waschhaus um mich ein wenig abzukühlen. Gy habe ich dann für die Verhältnisse ziemlich schnell erreicht und um den Übernachtungen in bisher zwei Kinderzimmern gerecht zu werden, im Hotel Pinocchio eingecheckt.

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VF VI – Tag 6: Saint Geosmes – Champlitte

Kilometer heute: 36,7
Kilometer VF VI: 227,5
Kilometer VF gesamt: 1913,9
Wetter: sonnig/bewölkt/Schwül/leichter Regen 23C°
Unterkunft: Hotel du Donjon 53,00€ mF

Mit heute in der Früh hatte ich Halbzeit. Es standen mir noch fünf, bzw. nach der heutigen Etappe, vier Tage zur Verfügung. Und diese vier Tage werden sicher kein Honigschlecken. Heute ging es nach dem Frühstück um 07:15 Uhr los und ich marschierte ca. drei Stunden, wie so oft, entlang einer unbefahrenen Nebenstraße. Danach ging durch ein Waldstück welches meine Glücksgefühle hochschnellen ließ, da dieses einfach wunderschön und besonders gut zu gehen war. Ich habe davon sogar ein zehn minütiges Video gemacht, welches ich mir jedesmal, wenn ich wieder runterkommen bzw. entspannen muss, anschauen werde. Für einen Nichtbeteiligten ist dies sicher schwer zu verstehen, jedoch reicht mir beim Gehen einer schöner Weg oder eine schöne Landschaft um einfach gut drauf zu sein. Man betrachtet auch die Natur mit ganz anderen Augen, wenn man ständig darin Unterwegs ist. Nach dem Waldstück ging es über einen Feldweg zu einer Ortschaft, wo ich auf einer Bank am Dorfplatz meine Mittagspause verbrachte. Am Nachmittag konnte ich dann zwischen 10 Kilometer Strasse oder 16 Kilometer Schotterwege entscheiden. Ich wählte zweiteres und wurde auch nicht enttäuscht, da es erstens gut zu gehen und zweitens eine sehr schöne Landschaft geboten wurde. Als ich bei einem Dorf vorbei kam, sah ich einen Hund der vor mir den Schwanz einzog und flüchtete. Keine fünfzig Meter weiter eine Katze, die am Gehsteig saß und vor mir, mit meinem schweren Schritt, keine Anstalten von Furcht zeigte und einfach sitzen blieb. Eigentlich eine witzige Situation, die man jedoch auch auf unser Leben und unsere Gesellschaft umlegen kann. Den ganzen Nachmittag über war es besonders drückend schwül und heiß. Nahende Wolken ließen mich auf ein wenig Schatten hoffen, jedoch war das dumpfe Grollen eines Gewitters nicht in meine Überlegungen eingeplant und so legte ich nochmals an Tempo zu, um dem nahenden Regen zu entkommen. Ganz habe ich es nicht geschaft. Ca. 2 Kilometer vor Champlitte fing es dann sehr leicht zu regnen an. Der Boden war so heiss, dass der Regen anfangs darauf nur verdampfte. Es kühlte jedoch mit der Zeit recht abgenehm ab und beim Eintreffen in Champlitte war wieder alles vorbei. Trotz, dass ich heute einer eher kürzere bzw. leichtere Strecke gegangen bin Schmerzen meine Füße ziemlich, sowie ist der Körper ziemlich schlapp. Ich schiebe das mal auf die Hitze bzw. die Schwüle und hoffe, dass ich mich über Nacht gut erhole, da morgen meine bisher längste Etappe bevorsteht.

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