VF V – Tag 12: Reims – Chalons en Champagne

Kilometer heute: 54,7
Kilometer VF V: 465,5
Kilometer VF gesamt: 1686,4
Wetter: bewölkt/sonnig/stürmisch/regnerisch 7C°
Unterkunft: Hotel Sainte Croix 59,60€ oF

Nach einem ergiebigen Frühstück ging es um 07:30 Uhr los. Quer durch die Altstadt, in der bereits emsiges Treiben herschte, ging ich Richtung Aisne-Marne-Kanal, der Reims halb umrundet und den ich dann gut 2 Stunden lang folgte. Danach ging es durch die Weinberge in den Vororten von Reims, wo Hochbetrieb herschte, da jetzt im Winter die Weinstöcke geschnitten werden. Weiter ging es durch ein ausgedehntes Waldgebiet mit wieder sehr vielen Schlammwegen, die ich jedoch dieses mal geradewegs durchlief und es mir egal war wie schmutzig ich wurde. Ich wollte Tempo machen, da für den Nachmittag starke Regenfälle angesagt waren und die Wege dann unpassierbar gewesen wären. Ich schaffte es und machte meine Mittagspause auf der Ersatzbank eines Fussballplatzes, weil mir diese ausreichend Windschutz bot, da mittlerweile ein kräftiger Sturm aufzog. Wie auf Kommando begann es dann beim weitergehen sehr heftig zu regnen, was mir aber egal war, da ich von jetzt an eh nur mehr neben der Landstrasse unterwegs war. Der Regen hörte jedoch nach knapp einer Stunde auf und ich erreichte danach trockenmein angepeiltes Ziel für den heutigen Tag um 16:20 Uhr. Da jedoch niemand von der Unterkunft da war und ich bis 17:30 Uhr hätte warten sollen, siegte das Heimweh und ich machte mich daher auf die letzten 14km meiner Reise. Auf einer Schotterstrasse neben der Bundestrasse, die schnurgerade nach Chalons en Champagne verlief, rief ich meine allerletzten Reserven ab. Es gab nur einen kleinen Leistungsabfall als ich bei einer Mc Cain Fabrik vorbeikam und mir der Duft von frittierten so in die Nase stieg, dass ich plötzlich einen derartigen Heisshunger auf Pommes hatte, den ich jedoch mit Keksen einigermassen stillen konnte. Schlussendlich erreichte ich wohlauf aber erschöpft um 19:25 Uhr, also nach knapp 12 Stunden von in der Früh weg, das Ziel meiner Reise, den Bahnhof von Chalons en Champagne. Rückwirkend war es eine schöne, jedoch sehr anstrengende Zeit. In 12 Tagen wurden 465,5 km absolviert, was einen Schnitt von ca. 38,8km/Tag entspricht. Danke für die vielen Likes die mir unterwegs unvorstellbar viel Kraft gaben und ständig auch Teil meiner Motivation waren weiter zu machen wenn es mal schwierig war. Zum Schluss ein Danke an meine Familie, besonders an Sonja, die mich bei meinen Vorhaben immer unterstützen und mich immer wieder losziehen lassen.

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VF V – Tag 11: Berry au Bac – Reims

Kilometer heute: 26,6
Kilometer VF V: 410,8
Kilometer VF gesamt: 1631,7
Wetter: sonnig/bewölkt 6C°
Unterkunft: Hotel Bristol 73,80€ mF

Nachdem heute wieder weniger Kilometer zu absolvieren waren, liess ich es ruhiger angehen. Ich ging zwar um 07:40 Uhr los, legte jedoch ein niedriges Tempo vor. Anfangs war ich noch auf Landstrassen unterwegs, jedoch erfolgte ein großteil der Strecke wieder durch ziemlich vermatschte Waldgebiet. Da ich wieder die Region wechselte und nun in der Champagne unterwegs bin, lagen bereits die ersten Weinfelder am Weg. Leider machte ich den Fehler ohne Pause durchzugehen, vielleicht weil ich aus Ferne bereits Reims sehen konnte und so erreichte ich dementsprechnd schlapp um 13:35 Uhr mein Hotel. Nach einer kurzen Erholung sowie einer Dusche ging es auf einen kleinen Stadtrundgang bei dem natürlich die Kathedrale Notre-Dame besichtigt wurde. Eigentlich wollte ich mit dem Erreichen von Reims meine Reise beenden. Ich habe mir jedoch bereits zu Hause einen Plan B bereit gelegt, falls ich gut in der Zeit bin und deswegen werde ich noch zwei Etappen anhängen und bis nach Chalons en Champagne gehen. Der Körper ist zwar bereits ziemlich lädiert, aber das werde ich hoffentlich auch noch aushalten.

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VF V – Tag 10: Laon – Berry au Bac

Kilometer heute: 35,8
Kilometer VF V: 384,2
Kilometer VF gesamt: 1605,1
Wetter: sonnig/bewölkt 5C°
Unterkunft: Hotel des Nations 56,00€ mF

Abmarsch war heute um 07:00 Uhr. Natürlich habe ich heute gefrühstückt, sollte mir das Gleiche wie gestern ja nicht mehr passieren. Wäre aber nicht passiert, da ich innerhalb 3 Stunden bei 5 Bäckereien vorbeigekommen bin. Der ganze Tag verlief eigentlich ganz unspektakulär, ausser, dass die Landschaft hügeliger wird. Das finde ich für mich angenehmer zu gehen, da die Umgebung öfters wechselt und es kein stupides in der Ebene neben Felder und Äcker gehen mehr gibt. Fast hätte ich es geschafft heute ohne Schuhe putzen ausgekommen, der letzte Feldweg machte mir aber gehörig einen Strich durch die Rechnung und so kam ich wieder total verdreckt gegen 16:30 Uhr bei meinen Hotel an.

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VF V – Tag 9: Villequier Aumont – Laon

Kilometer heute: 47,6
Kilometer VF V: 348,4
Kilometer VF gesamt: 1569,3
Wetter: sonnig/bewölkt 4C°
Unterkunft: Ibis Budget 45,85€ mF

Um exakt 05:45 Uhr verliess ich mein Hotel, jedoch ohne Frühstück. Dies wollte ich unterwegs erledigen, da ich ja nach ca. 9km bei einer grösseren Stadt vorbei kam. So ging ich also wieder mit meiner Stirnlampe am Kopf durch die Finsternis mit dem gleichen Ausblick wie gestern auf die Sterne nur mit Unterschied, dass ich durch ein Waldstück mit „komischen“ Geräuschen musste. Blair Witch Projekt war wieder in meinen Gedanken und so beeilte ich mich um dort schnellstens wieder rauszukommen. Ich erreichte Tergnier und freute mich bereits auf frische Croissants und auf ein Baguette für Mittag. Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich fand einfach keine Bäckerei. Die Tage zuvor kam ich bis Mittag bei mindestens drei Bäckereien vorbei, aber heute lag keine einzige am Weg. Wenigstens einen Cafe konnte ich in einer Bar trinken, aber das war auch schon wieder alles. Am späten vormittag kam ich zum Wald von Saint-Gobain, musste aber auf der Strasse bleiben, weil wieder eine Jagd statt fand. Heute wollte ich nichts riskieren, da die Schüsse ziemlich von der Nähe kamen, bzw. man sogar die Treiber und die Hunde hören konnte. Leider musste ich heute den ganzen Tag auf bzw. neben asphaltierten Strassen gehen, was für meine Füsse eine ziemlich große Belastung war. Mittag gab es dann ein Schokokeks als Brotersatz, Brie, Salami sowie meinen letzen halben Liter Wasser. Mit sehr leichten (6,7kg) weil leeren Rucksack ging es dann weiter und ich erreichte gegen 15:00 Uhr den Ortsanfang von Laon, meinem heutigen Tagesziel. Ich enterte sofort die erste Bar und füllte mit Cafe sowie einen Cola (ohne Light) meine Coffein- sowie Zuckerreserven auf, die gegen Null waren. Jetzt war unbedingt der Einkauf von Lebensmittel sowie Getränke von Nöten, was ich in einen am Weg liegenden Carrefour erledigte. Mit 4,5 kg schwereren Rucksack musste ich nun in die Altstadt von Laon, welche jedoch auf einen Berg, ähnlich unserem Festungsberg in Salzburg, lag, um wieder auf der anderen Seite runterzugehen, weil dort mein Weg weiter ging bzw. auch dort mein Hotel lag. Die Steigung war eine Qual, jedoch entschädigte mich der Anblick der Kathedrale von Laon für die Strapazen. Langsam, damit meinen Knien ja nichts passiert ging es dann den Berg wieder runter und ich erreichte um 17:30 Uhr mein Hotel in der Vorstadt.

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VF V – Tag 8: Trefcon-Villequier Aumont

Kilometer heute: 34,3
Kilometer VF V: 300,8
Kilometer VF gesamt: 1521,7
Wetter: sonnig 5C°
Unterkunft: Auberge de Villequier 63,00€ oF

Eigentlich wollte ich bereits um 06:00 Uhr losgehen, aber meine Vermieterin bestand darauf mir ein Frühstück machen zu dürfen. Als Abschiedsgeschenk gab es noch ein Lunchpaket und so machte ich um 06:30 Uhr bereit um in die kalte und dunkle Nacht zu gehen. Ich ging nur mit meiner Stirnlampe in absoluter Dunkelheit und konnte aufgrund des wolkenlosen Himmel die Sterne sehen. Als ich dann noch um 08:30 Uhr den Sonnenaufgang erleben durfte, wurde der heutige Tag zum bisher Besten dieser Reise erklärt. Am frühen vormittag glaubte ich mich in einer Etappe der Tour de France, da alles was ein Rennrad besass, damit unterwegs war. Nicht einzeln, sondern in Gruppen von bis zu 50 Personen. Nach einiger Zeit hörte ich in der Ferne Motocrossgeräusche und da ich heute gut in der Zeit war, beschloss ich den Geräuschen nachzugehen. Ich landete auf einen grossen Renngelände auf dem es unter anderem eine Motocrossstrecke gab. Ich schaute einige Zeit zu und beschloss, um Zeit und Kilometer zu sparen, nicht zurück zu gehen, sondern einen anderen Ausgang den mein Navi anzeigte, zu benutzen, um dann wieder auf meinen Weg zu kommen. So ging ich also mitten durch das riesengrosse Areal um dann kurz vorm Ausgang vor einen Zaun zu stehen. Zur Debatte standen jetzt entweder zurück zu gehen und mindestens eine Stunde zu verlieren, oder den Zaun zu überwinden. Darüber klettern ging nicht, da der Zaun 3m hoch und mit drei Reihen Stacheldraht abgesichert war. So musste ich also eine Stelle suchen, um unten durch kriechen zu können. Tatsächlich fand ich nach 50 Meter eine geeignete Stelle, nahm den Rucksack ab und zwängte mich am Rücken liegend unter den Zaun durch. Nachdem dies geschafft war, musste ich noch 200 Meter durchs Unterholz und kam auf eine Strasse die meiner Route nahe war. Nach ein paar Meter kam auf einmal Jäger auf mich zu, hielt mich fest und fragte mich, ob ich aus dem Unterholz gekommen sei. Nachdem ich das bejaht hatte, zeigte er mir ein paar Patronen und meinte, dass er mich hätte treffen können und textete mich weiter komplett zu. Nachdem ich aber auf meine giftgrüne Jacke und meinen signalroten Rucksack zeigte und sagte, dass er mich hätte sehen müssen, war er mit seinem Latein am Ende und lies mich weiter gehen. Ich ging noch ca. 1 Stunde und fand dann in einen kleinen Ort eine geeignete Stelle um meine Mittagspause machen zu können. Ich verzehrte den Inhalt meines Lunchpaketes und genoss den ersten kompletten sonnigen Tag meiner Reise. Danach musste ich noch ca. 2 Stunden gehen bis ich um 14:45 Uhr mein Hotel erreichte.

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